Es gibt kein Ende. Es gibt keinen Anfang. Es gibt nur die unendliche Leidenschaft des Lebens.
Federico Fellini
Costa Smeralda, Sardinien, 1965
Es gibt kein Ende. Es gibt keinen Anfang. Es gibt nur die unendliche Leidenschaft des Lebens.
Federico Fellini
Costa Smeralda, Sardinien, 1965
Als am 15. August 2021 die Taliban die Macht in Afghanistan übernahmen, flogen die westlichen Helfer, Soldaten und Journalisten überstürzt ab. Der SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter jedoch ging zurück in das Land, aus dem er seit zwanzig Jahren berichtete. Er beschloss, in Regionen zu reisen, in die Landesfremde mitunter seit Jahrzehnten keinen Fuß setzen durften.
Als ich Reuters Buch über seinen Roadtrip gelesen habe, musste ich an meine eigenen Erfahrungen in Afghanistan denken. Einmal war ich zivil als Reporterin einer Hilfsorganisation vor Ort und zweimal mit der Bundeswehr als Kriegsberichterstatterin. In beiden Fällen habe ich das Land unterschiedlich erlebt, möchte heute aber die Reisen an den Hindukusch nicht missen. Umso mehr interessierte mich nun diese Lektüre, die mir ein recht unbekanntes Afghanistan zeigt.
Von seinen Erlebnissen und Erfahrungen aus dem neuen Emirat der Taliban erzählt Reuter in seinem Buch. Dabei taucht er tief in die Geschichte und Gegenwart Afghanistans ein und fragt, welche Zukunft das Land unter seinen neuen Herrschern haben kann. Auch mich interessiert das, und ob es irgendwann noch einmal möglich sein wird, dorthin zu reisen. Nicht nur Kabul hat Spannendes und Interessantes zu bieten. Einen kleinen Einblick habe ich zum Glück durch meine persönlichen Aufenthalte bekommen dürfen.
Christoph Reuter: Wir waren glücklich hier, 336 Seiten, 25 Euro.
Jersey’s Beauport Bay
„Luxus bedeutet, mehr zu haben als man braucht.“
Oscar Wilde
Für Euren eigenen Urlaub lässt sich daraus schlussfolgern, dass auch hier weniger mitunter mehr bedeuten kann. Konkret: Es muss nicht immer das Vier-Sterne-Hotel sein, das maßgeblich für den Erholungswert steht. Vielleicht verstellt eine allzu noble Unterbringung gar den Blick auf das Wesentliche: die Destination, ihre Kultur, ihre Menschen.
The Gorey Castle
Immer noch ein Geheimtipp, gerade wenn Ihr nur ein begrenztes Budget für den Urlaub zur Verfügung habt: Die Kanalinsel Jersey!
Sie mit kleinem Portemonnaie entdecken könnt Ihr jetzt ganz einfach. Und das besondere an dieser Insel ist, dass sie weder zu Großbritannien noch zu Frankreich gehört. Die Insel ist nämlich als „Kronbesitz“ direkt der englischen Krone unterstellt. Dazu ist Jersey die sonnenreichste aller britischen Inseln und wird Euch zudem durch ihre ausgedehnten Strände begeistern.
Der Leuchtturm von La Corbière.
Günstige Unterkünfte
Auf jeden Fall geht es in Sachen Unterbringung auch ein paar Nummern kleiner, ohne dass Ihr gleich darben müsst. Auch mit engerem Ferienbudget seid Ihr auf der größten der Kanalinseln zu einer erlebnisreichen und erholsamen Auszeit willkommen.
Wenn Ihr lieber die Sterne am Himmel zählt als die Eurer Unterkunft, findet Ihr hier eine Reihe attraktiver Alternativen (www.jersey.com/de/uebernachten). Kleine Pensionen in Strandnähe, kuschelige Boutique Hotels oder großzügige Campingplätze. Selbst in historischen Gemäuern könnt Ihr trefflich übernachten.
Besonders nahe kommt Ihr den Insulanern und ihrer sprichwörtlichen Gastfreundschaft bei Unterbringung in einem der vielen Guesthouses (https://bit.ly/40zsKD3). Man findet diese über die ganze Insel verstreut, an Standorten wie der sonnigen St. Brelade’s Bay, innerhalb der zauberhaften Orte an der wilden Westküste oder entlang der pittoresken Bouley Bay im Norden.
Neben dem bekannten B&B (Bed and Breakfast) gibt es auch eine große Zahl an Selbstversorger-Appartements (https://bit.ly/42GbfSO). Hier spart Ihr neben dem höheren Hotelpreis auch die Restaurantbesuche, was ob der hervorragenden Inselküche nicht für Eure gesamte Urlaubszeit empfohlen werden kann.
Zelten ist eine weitere Alternative, Euer Haupt kostengünstig zu betten (https://bit.ly/42MSugr). Seid Ihr erfahrene Draußen-Schläfer mit kompletter Ausrüstung oder Gelegenheitscamper mit Bedarf an einer kompletten Ausrüstung: Wollt Ihr auf Jersey unterm Sternenzelt träumen, werdet Ihr auf jeden Fall fündig. Das gilt auch fürs Glamping (Glamourous Camping), jener komfortablen Spielart der Outdoor-Übernachtung, für die man von echten Campern als Warmduscher getadelt wird.
Anyway, ob Guesthouse, Appartement oder Zelt: Auf jeden Fall verbleibt mehr vom Urlaubsbudget im Portemonnaie, was Eure Möglichkeiten definitiv vergrößert, die Insel noch intensiver kennenzulernen.
Info: www.jersey.com
„Die große Sehnsucht meines Lebens: Ich will geliebt werden. Ich brauche Liebe! Avete capito? Das ewige Thema meines Lebens ist die Sehnsucht, geliebt zu werden. Ich kann nicht genug Liebe kriegen.“
Helmut Berger
Heute ist Helmut Berger gestorben. Er war ein Enfant Terrible – sowohl in der Filmindustrie wie auch im Leben. Der ehemalige Liebhaber von Luchino Visconti hat sein Leben gelebt, welches ohne Kompromisse und voller Skandale und Eskapaden war. Vor einigen Jahren schon habe ich über ihn hier einige Beiträge gemacht.
Von Trennung und Sehnsucht (2015)
Helmut Bergers Rache an Alain Delon (2012)
Helmut Berger im Dschungelcamp (2012)
„Es ist seltsam, wie zunehmend schwer es fällt, das Leben zu ändern, je älter man wird. Wie wichtig und entscheidend die Gewohnheit ist, welch riesige Rolle sie spielt, ohne dass man es merkt. Sie ist so viel entscheidender als die Liebe. Die Gewohnheit zu durchbrechen ist so unendlich schwer, wenn man nicht dazu gezwungen wird. Meistens, geben wir es zu, ist es vielleicht sogar leichter, eine Liebe ziehen zu lassen, als eine Gewohnheit zu durchbrechen. Die Gewohnheit hilft einem, sie gibt einem Halt, und gleichzeitig macht sie einen auch einsam und mürbe, und ich konnte mich nicht entscheiden, ob man in diesem Zustand weniger allein war – oder erst recht allein.“
Auszug aus dem Buch
„Boy meets Girl“ – so kann vieles beginnen. Lange Zeit dachte Nora, sie hätte alles im Leben. Bis sie plötzlich merkt, dass sie nicht mehr glücklich ist – und es schon lange nicht mehr war. Doch kann man mitten im Leben nochmal neu beginnen? Manchmal braucht es nur eine zufällige Begegnung, ein heruntergefallenes Joghurtglas im Supermarkt …
Als sie Gregory trifft, spürt sie, dass das Leben noch etwas anderes bereithält – und doch fehlt ihr etwas, das sie nicht greifen kann. Dann begegnet sie Yann wieder, einen Freund aus alten Tagen, den sie fast verloren glaubte. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf …
Ich hatte das Buch während meines Marokko-Urlaubes gelesen, da ich schon von Julia Holbes erstem Buch Unsere glücklichen Tage sehr angetan war. Mir hat es Spaß gemacht, in diese „Vierecksgeschichte“ mit all diesen unterschiedlichen Charakteren einzutauchen. Ein Buch, das leicht macht, aber auch zum Nachdenken und Mitfühlen inspiriert.
Julia Holbe: Boy meets Girl, 285 Seiten, 20 Euro.
Ich wandere durch die Dörfer im Atlasgebirge, das nahe Algerien im Blick. Ich besuche Wasserfälle, die die Oasen speisen, und ich esse Berber-Pizza. Wir besuchen den Canyon von Midès an der algerischen Grenze! Ich blicke in die Schlucht hinunter und sehe in der Ferne Wanderer, die die Größe von Ameisen haben.
Wir fahren über eine Asphaltstraße durch den Chott El-Djerid-Salzsee. Mitten drin ragen die bizarren Überreste eines Schulbusses auf, der bei plötzlichem Regen stecken geblieben ist. Das war vor über 25 Jahren. Die Schulkinder darin wurden alle gerettet. Heute ist der Bus nicht nur „instagram-tauglich“, sondern auch ein Lost Place mitten in der Einöde!
Auf der Weiterfahrt begegnen wir ganz in der Nähe des Straßenrandes einer wilden Kamelherde.
„Halt! Ich will auch noch mit!“, sagt das kleine Kamel zum großen Kamel! Das stelle ich mir zumindest so vor, als ich sehe, wie viel Mühe das Kleine hat, mit den Großen Schritt zu halten.
Gegen Abend komme ich im Oasenstädtchen Tozeur an. Berühmt ist die alte Saharastadt für ihre Palmenplantagen und für die weltweit besten Datteln, den „Deglet Nour“ („Finger des Lichts“).
Außerdem gibt es hier das weltweit einzige Dattelmuseum, das „Eden Palm“, das ich besuche. Es zeigt Pflanzungen und Ausstellungen über den Ökoraum Oase. Erläutert wird vor allem der besondere Wert von Palmen und Datteln für das Land. Es gibt leckere Produkte zu kaufen, wie Dattelsirup oder unterschiedliche Dattel-Marmeladen.
Mein Fahrer lädt mich später auf einen Junggesellenabschied ein. Es geht lustig und ausgelassen zu. Die Gäste sind jung und alt. Alle Besucher haben sich in Schale geworfen, und eine Frau zeigt mir stolz ihren Henna-Handschmuck.
Mein Domizil hier ist das Hotel Ksar Rouge. Am nächsten Morgen besuche ich die Wirkungsstätte des berühmtesten Poeten Tunesiens. Abu al-Qasim asch-Schabbi war ein tunesischer Dichter; er wird weithin als der Nationaldichter des Landes angesehen. Die beiden letzten Strophen der tunesischen Nationalhymne stammen aus seiner Feder. Ihm zu Ehren wurde ein Mausoleum gebaut, und der Hügel, auf dem er seine Inspiration fand, mit einem Adler geschmückt.
Bevor es nach Westen weitergeht gibt es noch einen türkischen Kaffee im Berber Café mitten in der Medina. Von hier aus habe ich einen tollen Blick von der Dachterrasse aus auf die umliegende Oase und in die Altstadt mit der traditionellen Ziegelarchitektur aus dem 10. Jahrhundert. Und auf dem Markt kaufe ich noch ein Kilo Datteln, die Finger des Lichts.
Bas Kast hat sich vor ein paar Jahren schon mit seinem „Ernährungskompass“ einen Autoren-Namen gemacht. Jetzt legt er mit dem „Seelenkompass“ noch eins drauf. Denn Körper, Geist und Seele hängen ja doch irgendwie zusammen.
Krisen, Stress, Zukunftsängste und die Pandemie: Letztere haben wir ja zum Glück gemeistert und hinter uns gebracht. Mehr oder weniger gut. Diese schreckliche Zeit, die letztendlich fast drei Jahre andauerte, kostete uns einiges. Vor allem unser psychisches Wohlbefinden! In seinem neuesten Werk geht Bestsellerautor Bas Kast der Frage nach, was wir selbst dafür tun können, um unsere Seele zu stärken und (wieder) in die innere Balance zu finden.
Er recherchiert, wie Ernährung und mentale Gesundheit zusammenhängen, und probiert aus, wie körperliche Bewegung, Naturerlebnisse oder Hitze- und Kälte-Erfahrungen unsere Psyche beleben. Er besucht Meditations-Intensivkurse und testet an sich selbst die Heilkraft bewusstseinsverändernder Substanzen. Und er forscht nach, ob die Empfehlungen antiker Philosophen, den Seelenfrieden zu finden, auch heute noch gelten.
In seinem Buch zeigt der fränkische Autor auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und vieler Selbstversuche, welche körperlichen und psychischen Faktoren zusammenspielen müssen, um unsere Seele zu stärken. Und stellt zehn einfache, teils überraschende Strategien vor, wie wir Körper und Geist in jeder Lebensphase erfrischen, Zuversicht gewinnen und mit uns und der Welt wieder ins Gleichgewicht kommen. Hört sich doch irgendwie ganz einfach an! Probieren wir es aus! Schildert mir Eure Erfahrungen in den Kommentaren!
Bas Kast: Kompass für die Seele, 256 Seiten, 24 Euro.
Eine Tour nur für mich, mit Fahrer und Guides. Ich wohne zurzeit in Tunis und habe einen Tag frei. Der Montag ist ein Brückentag. Mir ist durchaus bewusst, dass das Reiseprogramm straff wird, aber nach dem Norden Tunesiens möchte ich auch ein wenig vom Süden des Landes kennenlernen. Erste Station ist Kairouan, die viertheiligste Stadt der islamischen Welt, mit rund 120.000 Einwohnern.
Mekka, Medina und Jerusalem sind als heilige Orte bekannt. Doch direkt danach ist das tunesische Kairouan zu nennen.
Hier gibt es ein wunderschönes traditionelles Guesthouse mitten in der Medina mit sehr individuell eingerichteten Zimmern! Zum Mittagessen gehen wir in einen bekannten Imbiss, wo die halbe Stadt Schlange steht. Vegetarisch.
Kairouan ist auch bekannt für seine große Moschee und die Teppichknüpfereien. Es gibt wunderschöne Exemplare. Außerdem gibt es hier landesweit die günstigsten Postkarten. Ja, ich gebe es zu: Ich schreibe noch Urlaubsgrüße.
Dann geht es weiter auf dem Highway Richtung Süden.
Falls Ihr weitere Informationen benötigt, schreibt mir in einem Kommentar.
Der Künstler Joseph Carlson hat mit „Schwarz.Wald.Weiß“ ein Kunstkonzept in Buchform geschaffen, das die Farbe Schwarz den Blick auf die Farbe Weiß gegenüberstellt. Der Schwarzwald als Weißwald.
In den vielen Jahren, die der Künstler schon im Schwarzwald lebt, in denen er auf seinen täglichen Wegen durch die Waldeinsamkeit fährt, ist er dem Weiß nahegekommen oder das Weiß ihm. Das hat ihn und seine Kamera nicht ruhen lassen. So hat er das Weiß dieser Bergregion mit der Kamera aufgespürt und schenkt uns damit Einsichten in das Wesen einer Erscheinung, die mehr ist als nur Farbe.
Das Betrachten der Bilder lädt ein zur persönlichen Entschleunigung, zum Runterkommen und Träumen mit dem Ergebnis, diese Wunderwelt, dieses archaische Selbstverständnis persönlich erleben zu wollen, vielleicht sogar im nächsten Winter. Ruhe suchen, den Atem vor unserer hektischen Welt anhalten und den Sinn auf das Wesentliche zu konzentrieren sind hier die Eckpunkte, die jeder mit sich selbst ausmachen muss.
Wie lange wird es Wälder wie den Schwarzwald überhaupt noch geben in unserer schnellen, pulsierenden Welt? Diese Frage muss jede und jeder von uns selbst beantworten. Das Buch kann trotz des stolzen Preises, das es kostet, durchaus helfen, diese stille Schönheit zu bewahren und zu konservieren.
Joseph Carlson: Schwarz.Wald.Weiß. Der Schwarzwald als Weißwald, 116 Seiten, 48 Euro.