Eigentlich sollte er gestern in der Talk-Show von Markus Lanz sein neues Buch vorstellen. Doch das ist gründlich schief gegangen. Helmut Berger, einst „schönster Mann der Welt“, nuschelte undeutliche Kommentare, rollte mit den Augen, verunglimpfte die Talk-Gäste und wollte vor Lanz auf die Knie gehen. Zu viel Alkohol? Fest steht, Berger ist nur noch ein trauriges Abbild seiner selbst.
Einst Jetset-Darling in den 1970ern, befreundet mit Romy Schneider, Catherine Deneuve, Liz Taylor und Gespiele von Luchino Visconti, schrieb er Filmgeschichte, schaffte den Durchbruch in Hollywood und machte sich durch seine Rollen unsterblich. Zuhause auf Ischia, in Rom, Saint-Tropez und Los Angeles war sein Leben ein einziger Rausch. Der Tod Viscontis 1976, nach einer zwölfjährigen Liebesbeziehung, stürzte ihn in eine tiefe Krise.Und jetzt? Ein Angebot fürs RTL-Dschungelcamp soll die Rente aufbessern. „Warum nicht, die ganze Welt ist ein Dschungel“, sagte der alternde Schauspieler. Fast nichts ist mehr übrig von der Filmgeschichte, die er geschrieben und davon, dass er sich durch „Die Verdammten“ oder „Ludwig II.“ unsterblich gemacht hat.
Im Buch sagt Berger: „Dieser Band ist eine Reise durch mein Leben und durch die Identitäten, die meine waren, als Schauspieler und als Mensch. Ich möchte mich noch einmal zeigen, so wie ich war und bin, ehrlich und unverstellt. Diese Ehrlichkeit ist das Wichtigste im Leben. Werde ich, werdet Ihr mich am Ende wiedererkennen?“
Ich fürchte NICHT!
Der vorliegende Bildband erinnert an die glänzenden früheren Zeiten und zeigt, weshalb zahllose Männer und Frauen den charismatischen Schauspieler bewunderten.HELMUT BERGER
Ein Leben in Bildern/A Life in Pictures/Une Vie en Images/Una Vita in ImmaginiTexte in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch.
200 Seiten, 628 Abbildungen, Premium-Hardcover, im Format von fast DIN A3, 99,95 Euro.
Fotos: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
Thanks Grishman! 🙂
Den Höhepunkt seines schauspielerischen Schaffens erlangte er mit dem Film Ludwig II 1972. Darin verkörpert er den exzentrischen bayerischen König.
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Berger war nicht Viscontis „Gespiele“, sondern sein Lebenspartner. Wäre es möglich gewesen, hätte das Paar geheiratet. Da die beiden ihre Beziehung nicht „legitimieren“ konnten – und Viscontis Testament nicht auffindbar war, ging Berger nach dessen Tod leer aus.
Es ist wohl zweifelsohne dass dieser Mann ad eins ein begnadeter Schauspieler war (von ist kann man jetzt natürlich nicht mehr reden) und ad zwei sich dieses Charisma erarbeitet hatte. Natürlich mit Unterstützung von sog. Gönnern, die ihn aber auch „mißbrauchten“. Ich kann aus eigener Erfahrung mit jetzt 56 Jahren sagen (und auch Schauspielschule in New York Lee Strasberg), dass wenn man diesen Gesetzen nicht gehorcht, auch kaum eine Chance zum Durchbruch gelingt. Und gibt es nicht auch so manche andere Superstars (Marlon Brando), die einfach des Lebens überdrüßig wurden? Egal durch welche Drogen? Im „großen Fressen“ hat sich Michele Piccoli bewußt zu tode gefressen. Laßt sie doch. Deswegen sind sie doch gerade „Exzentriker“. Warum will die jeder verstehen? Schaut erst einmal in euer eigenes „Dorian“ Bild, vielleicht seht ihr in 30 Jahren auch ein anderes Konterfei. Helmut weiß was er tut. Laßt ihn einfach… Denn die wahren Gründe sind in der Tat ein (Lebens) Dschungel. Und den macht jeder für sich eigens durch. Wir werden es eh nie erfahren! Und sollten auch nicht hinterfragen. So long
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