Adventskatze 7: Gandalf

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Adventskatzen – Mit Patenschaften Gutes tun

Info: Katzen-Patenschaften

Caroline erzählt:

Dieser Straßenkater kam mehr aus Zufall zu mir. Er tappte in eine meiner Lebendfallen, die ich für einen ganz anderen Kater aufgestellt hatte. Wochen zuvor hatte ich schon bemerkt, wie er sich im Stadtpark herumtrieb. Er schien neu zu sein, denn er kämpfte aufs Erbitterste mit allen sich dort befindlichen Katern.
Mir schien er gleich gar nicht über den Weg zu trauen. Er kam nicht einmal in die Nähe des Futterplatzes, beäugte mich misstrauisch; sicher unter Sträuchern versteckt.
Früh um fünf Uhr stellte ich die Lebendfalle bereit und machte den Rest der Katzenrunde. Als ich zurückkam, sah ich schon von weitem, dass die Falltür unten war. Ich frohlockte, schaute dann aber doch etwas dumm, als sich nicht der von mir gewollte Kater in der Falle befand, sondern Gandalf.
Ich hievte die Falle ächzend auf den Beifahrersitz meines Jeeps und fuhr los. Irgendwann bemerkte ich, wie sich etwas auf dem Boden bewegte. Dachte, es wäre ein Schatten von den Häusern oder Bäumen, die sich am Straßenrand befanden. Da tauchte seitlich der Gangschaltung ein weiss-grauer großer Katzenkopf auf, der mich mit durchdringendem Blick ansah.
Mir verschlug es die Sprache. Wie ist denn …? Wie konnte er …? Langsam dämmerte es mir. Ich hatte die Falle benutzt, bei der eine Falltür keinen Stopper mehr hatte und nach unten durchfiel, erhob man sie vom Boden. Wie konnte ich nur so unachtsam sein!!!!
Ich parkte in der Garage, schloss schnell deren Tür. Fieberhaft überlegte ich, wie ich den Kater in eine Box oder in die Falle locken könnte. Der große Kater hatte sich zwischenzeitlich unter die Pedale geklemmt und schaute mich angstvoll an. Eigentlich hätte ich mich wundern müssen, dass sein Blick überhaupt nicht wild und abweisend war. Doch ich war so darauf konzentriert, eine Lösung zu finden, dass ich dies übersah.
Ich ging hoch ins Lokal, holte ein dickes grosses Kissen und die Betäubungsspritzen. Vorsichtig öffnete ich die Fahrertür, näherte das Kissen langsam dem Kater, drückte es fest auf ihn, um ihn so bewegungsunfähig zu machen. Schnell stach ich die Spritze in den Oberschenkel, danach wartete ich. Nichts geschah. Immer wieder lüftete ich kurz das Kissen, der Kater schaute mich nach wie vor mit großen Augen an. Nach einer halben Stunde wiederholte ich die Prozedur – mit dem gleichen negativen Ergebnis. Ich erhöhte die Dosis der Betäubung, ich wartete, nichts. Der Kater schlief und schlief nicht ein. Was nun?
Ich holte eine Decke und begann, ihn damit einzuwickeln und zog ihn langsam unter den Pedalen hervor. Er ließ es widerstandslos mit sich geschehen. Ich nahm an, dass die verschiedenen Betäubungsspritzen doch ein wenig gewirkt hatten. Oben tat ich ihn in den für den anderen Kater vorbereiteten Käfig, wo er sich zuerst einmal in die kleine Box verzog und lange schlief. Danach machte er sich über das leckere bereitgestellte Futter her und begann, seine Umgebung zu betrachten.
Ich betrachtete ihn kritisch. Entschlossen näherte ich mich dem Käfig, öffnete wagemutig dessen Tür, streckte die Hand hinein, worauf der Kater sich sofort schnurrend an ihr rieb. Das war eine Überraschung.
Der Kater erwies sich als vollkommen verschmuster Haustiger. Wie ist er wohl auf der Straße gelandet? Da er nicht kastriert war, nahm ich an, dass er sich irgendwann einmal aufgemacht hat, Katzendamen zu suchen und dann nicht mehr nach Hause fand oder einfach nicht wieder zurückwollte. Oder aber man hatte ihn ausgesetzt.
Zwischenzeitlich ist er natürlich kastriert und erfreut sich eines ruhigen Lebens im Garten mit einem Lieblingsschlafplatz auf dem Sofa. Der verhärmte Gesichtsausdruck eines Straßenkaters hat sich in den eines umsorgten und geliebten Hauskaters verwandelt. Im 7. Himmel schwebt er allerdings, wenn er auf den Arm genommen wird.

Über sl4lifestyle

Journalistin aus Leidenschaft, Tierschützerin mit Hingabe und neugierig auf das Leben. Ich stelle Fragen. Ich suche Antworten. Und ab und zu möchte ich die Welt ein Stückweit besser machen ... Manchmal gelingt es!
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