Dumpfer Trommelwirbel kündigt unseren Besuch in Tchekpo-Dévé an. Fast das ganze Dorf hat sich vor dem kleinen Gesundheitsposten versammelt. Die Atmosphäre ist festlich. Nach der Begrüßung möchten die Frauen mit uns tanzen. Freude über ankommende Gäste wird in Afrika durch Musik und Tanz ausgedrückt. Die Ansprachen werden ins Französische und in die Lokalsprache Ewe übersetzt. Das ist wichtig, denn viele neugierige Augenpaare verfolgen die Reden.
Im Hintergrund stehen Jugendliche, die an Buruli Ulcer erkrankt waren und nun geheilt sind. Sie danken Dr. Jörg Nitschke für seine medizinische Behandlung. Der pensionierte Chirurg arbeitet ehrenamtlich in Togo für die DAHW und kommt alljährlich mehrmals in den westafrikanischen Staat. Darüber hinaus ist er für „Ärzte ohne Grenzen“ in den Krisenregionen Afrikas tätig.
Der kleine Eli und seine Familie warten im Nachbardorf. Auch hier haben sich fast alle Bewohner versammelt. Denn wann kommen schon mal so viele Leute, um Eli zu besuchen? Der Junge mit dem an Buruli Ulcer erkrankten Auge ist heute die Hauptperson. Dr. Nitschke hat ihn operiert und verfolgt den Heilungsprozess. Zufrieden ist er nicht. Eine Trübung der Linse macht ihm Sorgen. Er vereinbart einen Behandlungstermin in der nächsten Woche.
Während der Rückfahrt in die Hauptstadt ist es ein wenig stiller als auf der Hinfahrt. Die Ereignisse des Tages beeindrucken. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Jeder auf seine Weise.