Ortswechsel Tsévié. Wir besuchen das Regionalkrankenhaus in der Nähe der Hauptstadt. Seit vielen Jahren wird es von der DAHW unterstützt. Hier befindet sich auch das Buruli Ulcer-Zentrum des Landes.
Vor fünf Jahren hat eine Spenden-Kampagne der DAHW mit der Würzburger Zeitung Mainpost eine ansehnliche Summe erbracht. Damit wurde ein Anbau finanziert, in dem Buruli Ulcer-Patienten behandelt werden sowie ein Klassenzimmer untergebracht ist. Für kleine Patienten wie Kofi.
Der Elfjährige hat Buruli Ulcer am rechten Bein. Er wird seit fünf Monaten hier behandelt. Auch der andere Fuß und der Arm sind befallen. Anne Braun, eine Volontärin der Stiftung Foullereau aus Luxemburg, macht ein viermonatiges Praktikum im Krankenhaus. Sie hilft in Tsévié mit. Sie liebt es, mit den Kindern zu spielen und sie zu unterrichten. „Bei Kofi haben sich weitere Abszesse gebildet. Aber der Junge ist geduldig und weiß, dass er nach der Behandlung wieder ganz gesund wird“, sagt die 27-Jährige.
Kofi wird von seiner Großmutter begleitet. Der Rest der Familie ist im weit entfernten Dorf geblieben. „Wir sind eine richtig tolle Buruli-Familie“, sagt Anne Braun. Kofi nickt. Nein, seine Geschwister vermisst er nicht, denn er hat neue Freunde hier gefunden.
Er drückt die Hand der Luxemburgerin. Sie lächelt ihn aufmunternd zu. Dann macht sich Kofi auf den Weg ins Behandlungszimmer. Der Physiotherapeut wartet schon auf ihn – wie jeden Tag.
Am Abend sind wir in der Residenz des Deutschen Botschafters eingeladen. Es kommen viele Gäste. Jeder von uns findet interessante Gesprächspartner. Hohe Mauern grenzen das Anwesen zum Meer hin ab. Mit einer Trommel- und Tanzgruppe aus Kpalime ist nun Afrika nicht nur draußen sondern auch drinnen!
Die Woche vergeht wie im Flug und bald ist der offizielle Teil meiner Afrikareise beendet. Ab jetzt reise ich privat weiter. Bevor ich am nächsten Tag meine lange und abenteuerliche Fahrt in den Norden Benins antrete, gönne ich mir noch eine einstündige Massage in der Nähe meines Hotels. Ich bin gerüstet.