Road Trip USA – San Antonio und Alamo

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„Wenn wir Erfolg haben, gehört uns das Land. Es ist so riesengroß und hat fruchtbaren Boden und wird uns für all unsere Mühe und Arbeit reichlich belohnen. Wenn wir es nicht schaffen, ist der Tod für die Sache der Freiheit und Menschheit kein Grund zum Schaudern. Unsere Gewehre stehen uns zur Seite, es sind auserlesene Waffen, wir wissen was uns bevorsteht und sind zu allem bereit.“

Daniel Cloud (26. Dezember 1835; auf dem Weg nach San Antonio)

Das „Alamo“ – Texas‘ gelobtes Land

Was „Alamo“ wirklich bedeutet, habe ich in Texas erfahren. Für jeden Südstaatler ist dieses Wort ein Begriff. Denn San Antonio und das Alamo spielten eine entscheidende Rolle in der texanischen Revolution.

Das ursprünglich Misión San Antonio de Valero genannte Alamo diente fast 70 Jahre lang als Wohnort für Missionare und zum christlichen Glauben bekehrte Indianer. Der Bau des Komplexes begann 1724. Im Jahr 1793 wurden im Auftrag der spanischen Verwaltung die fünf Missionen San Antonios säkularisiert und deren Ländereien unter die verbleibenden indianischen Bewohner aufgeteilt. Die Felder, die einstmals zur Mission gehörten, wurden weiter bestellt, nur dass sie nun andere Besitzer hatten. Die Gemeinde von San Antonio wuchs.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stationierte das spanische Militär eine Kavallerieeinheit in der früheren Mission. Das Alamo beherbergte sowohl Revolutionäre als auch Royalisten während Mexikos zehnjährigem Unabhängigkeitskampfes. Militärs aus Spaniern, Rebellen und später auch Mexikanern besetzten das Alamo bis zur texanischen Revolution.

Im Dezember 1835 führte Ben Milam die Freiwilligen gegen die in der Stadt einquartierten mexikanischen Truppen an. Nach nur fünf Tagen siegten die Freiwilligen, die sich Texians und Tejanos nannten. Im Februar 1836 wurden die Sieger von der in San Antonio einmarschierenden Armee General Antonio López Santa Annas fast überrumpelt. Texians und Tejanos verteidigten das Alamo gemeinsam.
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13 Tage leisteten die Verteidiger erbitterten Widerstand. Sie wollten das Alamo halten, denn es bedeutete den Schlüssel zur Verteidigung von Texas. Sie waren gewillt, lieber ihr Leben zu lassen, als ihre Stellung General Santa Anna auszuliefern.

Der letzte Angriff erfolgte, als Kolonnen mexikanischer Soldaten in den Morgenstunden des 6. März 1836 auftauchten und die Mauern des Alamo stürmten. Mehrere Angriffe wurden zurückgeschlagen, bis sich die Mexikaner neu gruppierten, über die Mauern kletterten und in das Lager eindrangen. Der Kampf dauerte solange, bis alle Verteidiger überwältigt waren. Bei Sonnenaufgang war die Schlacht beendet und der Sieger Santa Anna schritt in das Lager ein.

Noch heute bedeutet das Alamo heiliger Boden und Freiheits-Gedenkstätte von Texas.

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Eine Prise Mexiko

Auch ohne diese geschichtsträchtige Vergangenheit gefiel mir San Antonio. Gewürzt mit einer Prise Mexiko ist es eine Stadt mit rund 20 Kilometer langen Kanälen, an deren Ufern man entweder im Grünen entlang spaziert oder die im Stadtzentrum mit Bars und Restaurants bestückt sind. Der Bau der Flusspromenade geht auf die 1920er und 1930er Jahre zurück.
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Vom Tellerwäscher zum Millionär

Das traditionsreiche Menger-Hotel wurde 1859 von dem Deutschen William Menger eröffnet. Es wurde schließlich zum bekanntesten Hotel im Südwesten der USA. Damit begann nach dem Motto „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ der steile Aufstieg des deutschen Bierbrauers. Im Jahre 1855 entstand „Mengers Brewery“, später „Western Brewery“ genannt, in der Lager-Bier gebraut wurde. Es war die erste kommerzielle Brauerei in Texas.

Vom Menger-Hotel sind viele Anekdoten und kuriose Begebenheiten überliefert. So tummelte sich in einem Weiher ein Alligator, den ein Gast hinterließ, der seine Rechnung nicht bezahlen konnte. Noch heute ist der „Geist von Sally White“ allgegenwärtig. Das Zimmermädchen wurde am 28. März 1876 von ihrem Ehemann im Hotel erschossen. Es schwören viele Gäste, dass  ihnen  Sally, gekleidet mit einem langen Hemd und ein um den Kopf geschlungenes Halstuch, als Geist im vierten Stock des Alten Flügels begegnet sei. Geistererscheinungen soll es angeblich alle zwei oder drei Tage in diesem Hotel geben.

Im Laufe seiner Geschichte beherbergte das Hotel eine Reihe prominenter Gäste. Von General Robert Edmund Lee ist überliefert, dass er eines Tages hoch zu Ross in die Hotellobby ritt, die kleine Menger-Tochter Catharina Barbara in den Sattel hob, und ihr ein goldenes Medaillon um den Hals legte. Der Bürgerkriegsheld wurde von seiner Schwester begleitet, die der kleinen Catherine eine Sammlung goldener Ohrringe schenkte. Diese befindet sich heute noch im Besitz der Familie.

Telefon im Menger-Hotel

Telefon im Menger-Hotel

Auch General Sam Houston, der durch seinen  Sieg am 21. April 1836 über die mexikanischen Truppen Sankt Annas die Unabhängigkeit von Texas endgültig sicherte und dessen erster Präsident wurde, beehrte das Menger-Hotel. Er trug sich als „Sam Houston mit Pferd“ im Gästebuch ein.

In San Antonio wohnte ich bei Freunden. Und das war das Schöne an meinem Aufenthalt. Denn neben einer neuen Stadt konnte ich auch ein wenig Familienleben in dieser Region der Welt genießen.

Meine Freunde in San Antonio.

Meine Freunde in San Antonio.

 

Über sl4lifestyle

Journalistin aus Leidenschaft, Tierschützerin mit Hingabe und neugierig auf das Leben. Ich stelle Fragen. Ich suche Antworten. Und ab und zu möchte ich die Welt ein Stückweit besser machen ... Manchmal gelingt es!
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