Nach Deutschland sieht es in New Braunfels in der Nähe von San Antonio nicht aus. Aber die deutschen Bezeichnungen und ebenso geprägte Wandmalereien erinnern an Germania auf Schritt und Tritt.
Ich bin in New Braunfels ganz in der Nähe von San Antonio. Die Stadt ist putzig, anders kann ich sie nicht bezeichnen. Die Gebäude erinnern an den Wilden Westen. Nur, dass sie Namen tragen, die mich an meine Heimat erinnern: Schleyer Homestead, Seekatz Opera House, Jacob Schmidt Building, Walter Faust House. Man nächtigte im Schmitz Hotel, heute beherbergt es Läden und Appartements.
Schuld an Deutsch-Texas hatte Prinz Carl zu Solms-Braunfels, später auch als „Texas-Carl“ bekannt, der im Jahr 1844 in Galveston ankam. Er suchte Land zur Ansiedlung seiner Landsmänner und –frauen. Per Pferd ritt er durch Texas. Was wie ein Märchen klingt, wurde bald Wirklichkeit. Ein evangelischer Pastor, den er auf seiner Reise traf, versprach ihm, die neuen Einwanderer zu betreuen.
Prinz Carl erfuhr bald, dass rund 30 Meilen nördlich von San Antonio passendes Land zum Verkauf stand. Der Prinz vereinbarte eine Anzahlung von 500 US-Dollar, der Rest von 611 US-Dollar sollte später beglichen werden.
Am 18. März 1845 kamen schließlich 25 Männer aus Deutschland an. Ihr Ziel: Sich das Land erst einmal anschauen, das für die erste Siedlung der German Immigration Company in Texas erworben wurde. Sie campierten ganz in der Nähe. Als in der Nacht Schnee fiel, rief Prinz Carl: „Ich sehe das als gutes Omen. Wir gründen unsere deutsche Siedlung hier, und ich gebe ihr den Namen New Braunfels.“
Das Städtchen wurde am 21. März 1845 gegründet. Kurz darauf kamen 6.000 Siedler. Unter ihnen befanden sich viele Handwerker. Bald florierten Industrie und Wirtschaft. Unter denen, die von der neuen Siedlung angezogen wurden, waren der Mühlenbesitzer William H. Merriweather aus Tennessee und John Torrey aus Galveston.
Sie bauten von Wasser angetriebene Mühlen und Baumwollspinnereien. J. J. Jahn, Möbelschreiner, kam 1845, und aus seiner Werkstatt für handgefertigte Möbel entstand eine blühende Firma. Jahns Originale werden heute von Antiquitätensammlern teuer bezahlt. Die Louis Henne Company, Eisenwarenhandlung an der San Antonio Street, hat sich aus dem ersten Laden entwickelt, in dem handgearbeitete Zinnwaren hergestellt wurden.
Seit dem 11. August 1845 fand in New Braunfels ohne Unterbrechung Schulunterricht statt, in englischer und deutscher Sprache. Diese Tradition der Schulbildung setzt sich auch heute noch fort.
Soldaten vom Militärstützpunkt in San Antonio erzählten später vom „Beauty Spot of Texas“. Damit meinten sie New Braunfels. Bald wurde dieser Begriff zum Slogan und das Städtchen über seine Landesgrenzen hinweg bekannt. Heute kommen die Besucher, um ein Stückchen Deutschland in Texas zu besuchen. Wie ich eigentlich auch!
Einer schöner als der andere …! Klasse, die Facebook-Freunde von Gaston! Da lebt Sabines Herz für Hunde auf!
Liebe Gabi,
in der Tat: Die Gastfreundschaft war mal wieder überwältigend. Und das Schöne ist, neue Freunde gewonnen zu haben.
LG
Sabine