(see English version here)
Jim Thompson, Amerikaner, Architekt, Offizier, Geheimagent. Das sind Attribute, die zu Jim Thompson gehören. Der 1906 in Delaware Geborene kam nach seiner Zeit als militärischer Berater in Thailand nach Bangkok zurück, um sich hier dauerhaft niederzulassen. Die Herstellung handgewebter Seide weckte Thompsons Interesse, er investierte in das lang vernachlässigte Handwerk und wurde ein erfolgreicher Textildesigner und Unternehmer.
Durch die Konstruktion eines Gebäudes aus 6 Teakholzhäusern, die traditionelle thailändische Architektur spiegeln, gelangte Thompson zu weiterer Berühmtheit. Die meisten der Häuser waren mindestens 200 Jahre alt und wurden erst zum jetzigen Standort gebracht, einige sogar aus der alten Hauptstadt Ayutthaya.
Thompson folgte genau den Vorgaben traditioneller Bauweise. Die Wohnräume wurden hoch über dem Boden errichtet, was auch praktisch war gegen eine Überflutung in der Regenzeit. Das Grundstück grenzt unmittelbar an einen Kanal. Die Dachschindeln wurden in Ayutthaya gebrannt. Sie zeigen ein für frühere Jahrhunderte typisches Design, das heutzutage kaum noch verwendet wird. Die Kronleuchter im Inneren verdeutlichen das moderne Bedürfnis nach Komfort. Sie stammen aus Bangkok- Palästen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Während der Konstruktion der Häuser wurden alle traditionellen religiösen Zeremonien beachtet und im Frühjahr 1959, an einem Tag, den die Astrologen zuvor als günstig ermittelt hatten, zog Jim Thompson in sein neues Heim. Sein Haus und seine Kunstsammlung wurden schnell zum Mittelpunkt öffentlichen Interesses, so dass er sich entschied, sein Heim der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Einnahmen flossen in thailändische Wohltätigkeitsorganisationen und in Projekte, die der Erhaltung von Thailands kulturellem Erbe dienten.
Am 26. März 1967 verschwand Jim Thompson während einer Wanderung in den Cameroon-Bergen Malaysias. Es gab keinen einzigen Hinweis darauf, was mit ihm passiert sein könnte. Verschiedene Mythen ranken sich um sein Schicksal. Anzunehmen ist wohl, dass er Tigern zum Opfer gefallen ist. Doch es gibt auch dafür keine Beweise. Auch geht man davon aus, dass er nur zu einer kurzen Tour aufgebrochen ist, da seine Zigaretten noch auf dem Tisch lagen. Sein Haus in Bangkok ist heute ein Museum und für mich eines der schönsten Häuser Asiens.
Obwohl ich einige Male in Bangkok war, kannte ich das Haus und die Geschichte noch nicht. Danke und liebe Grüße von Leonie
Leonie, das Haus ist ein Traum. So inspirierend. LG Sabine
Das kann ich mir gut vorstellen. Falls jemals wieder nach Bangkok kommen sollte…vorgemerkt! liebe Grüße