Der Segeltörn war zu Ende, und ich wollte ein wenig Kultur. Paestum. Warum nicht? Das lag ganz in der Nähe unseres Ausschiffungshafens Akropoli. Ich las ein wenig über diese archäologische Stätte und war angetan. Breite Alleen, riesige Tempel und eine sehr interessante Geschichte. Genau das war es, worauf ich Lust hatte! Nun möchte ich Euch den Ort kurz vorstellen, damit Euch die Fotos zumindest ein bisschen vertraut werden.
Gegen 600 vor Christus gründeten die Griechen eine Stadt, die sie Poseidonia nannten, dem Meeresgott zu Ehren. Die Einwohner bauten auch ein Heiligtum (Heraion), nicht nur, um ihre Göttin Hera von Argo zu ehren, sondern wahrscheinlich auch, um sich vor den Etruskern zu schützen, die sich auf der anderen Seite des Flusses angesiedelt hatten und eine nahe und drohende Gefahr darstellten. Dieses Heiligtum war in der ganzen griechischen Welt berühmt.
Geschützt von mächtigen und nach und nach gefestigten Mauern, die zu den großartigsten des Altertums gehören, mit vier Toren gemäß den Himmelsrichtungen, der guten geografischen Lage, seiner Wasserläufe und der Fruchtbarkeit des Bodens erreichten Poseidonias Bewohner bald einen hohen Lebensstandard.
Mit dem Bau von drei dorischen Tempeln innerhalb nur eines Jahrhunderts erlangte die Stadt ihren Höhepunkt. Wegen ihrer Großartigkeit wollten die Lukaner sie erobern. Gegen 400 vor Christus nahmen sie die Stadt ein und änderten ihren Namen in Paistom. Später dehnte sich jedoch eine andere Macht aus: Rom. Nach dem Krieg gegen Pyrrhus im Jahre 273 vor Christus beherrschte Rom unangefochten dieses Gebiet und gründete dort eine lateinische Kolonie. Die Stadt bekam den Namen Paestum. Besonders der römische Senat schätzte diesen Ort sehr, da er während des Krieges gegen Hannibal Lebensmittel von Paestum bekommen hatte.
Die Römer bauten prächtige Gebäude, wie den Säulengang des Forums, die Thermen, das Amphitheater und den Friedenstempel. Rund 800 Jahre nach ihrer Gründung verfiel die Metropole zusehends. Einige Bewohner flüchteten in die Berge, um Malaria und Sarazenen-Angriffen zu entgehen. Nachdem Paestum ganz verlassen wurde, geriet es in Vergessenheit. Für Jahrhunderte sogar, obwohl sich seine Tempel inmitten der dichten Vegetation erhoben und vom Meer aus sichtbar waren.
Es ist letztendlich auch Verdienst der Schriftsteller und Dichter des 16. und 17. Jahrhunderts, dass schließlich Paestum wiederentdeckt wurde, denn sie beschrieben den Ort und weckten damit die Neugier. Aber die tatsächliche Wiederentdeckung Paestums begann in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Schriftsteller, Dichter und Künstler verschiedener Nationalitäten (unter ihnen Goethe, Shelley, Canova, Piranesi) anfingen, die berühmte Stadt zu besuchen.
Eine Modeerscheinung ergab sich daraus, die unter dem Namen „Grand Tour“ bekannt wurde und Anhänger in ganz Europa fand. Damit wurde die Kultur Europas geprägt. Aber nicht nur! Der dorische Stil von Paestums Tempel hat auch die neoklassische Architektur in USA beeinflusst. Die Wanderausstellung „Das Glück Paestums“ kam erst kürzlich von USA nach Italien …
Tolle Bilder! 🙂
Danke, lieber FitnessCoach.
Einfach nur Großartig !
Ich danke dir für die kleine Entführung und ich weiß, was ich mir unbedingt mal anschauen will 🙂
Liebe Grüße
Von der Ausstrahlung her gefällt es mir fast besser als Pompeji.
Tolle Bilder! Vor allem das Dritte!
Danke, freut mich! LG.