
Kaffeestrauch in Guatemala.
Mögt Ihr „Coffee to go“? Klar, ab und an bei Starbucks oder Tchibo oder sonst wo vorbei und sich den Muntermacher holen. Problemlos, praktisch gut! So weit, so gut! Wisst Ihr auch, dass der Verpackungsabfall eben dieser To go-Becher in die Tausende Tonnen geht. Und allein für den Kaffeepappbecherverbrauch in Deutschland müssen jährlich rund 2,5 Millionen Bäume gefällt werden. Damit wir eben ganz locker und lässig mit dem Kaffee in der Hand unseren Alltagsgeschäften nachgehen können.
Jede Stunde wandern 320.000 dieser Becher in den Müll. Und dann gibt es ja auch noch diese Kapselkaffeegeschmacksvarianten. Bis zu 20 Alternativen gibt es. Und es fällt gar nicht auf, dass dabei für ein Kilo Kapselkaffee ein Vielfaches des Preises für losen Kaffee bezahlt wird.

Kaffeepflückerinnen in Guatemala.
Durchschnittlich trinkt jeder im Jahr in Deutschland 162 Liter Kaffee. Ich erinnere mich an den Kaffeekranz bei meiner Großmutter. Wie sie noch den Kaffee per Handfilter aufguss. Und der roch und schmeckte so gut.

Kein „Coffee to go“!
Und zum Kaffee gab es dann immer den neuesten Tratsch aus der Nachbarschaft dazu. Und das unwiderstehliche Stück Quarkkuchen. Niemand kam damals auf die Idee, mit dem heißen Kaffee in der Hand nach draußen zu gehen. Meine Großmutter hätte den Kopf geschüttelt und es nicht verstanden. Erst in den 1990er Jahren schwappte der erste „Coffee to go“ aus den USA zu uns rüber. Mal sehen, wie es weitergeht. Traditionen sind ja wieder gefragt. Sogar mehr denn je! Vielleicht gibt es demnächst wieder eine Kaffeerunde mit Handaufguss?
Hintergrund: Die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz erfand 1908 den Kaffeehandfilter – kurz den Melitta-Filter. Denn zu ihrer Zeit wurde der Kaffee noch mit dem Wasser aufgekocht. Und da kamen dann schon mal Kaffeesatz zwischen die Zähne. Ein Löschpapier aus dem Schulheft ihrer Söhne und eine durchlöcherte Dose waren ihr Prototyp. Und heute kennen wir fast alle die Melitta Unternehmensgruppe und an der Spitze steht Melittas Urenkel.
Sehr interessanter Beitrag, danke. Echt erschreckend, wie viel da für Pappbecher abgeholzt werden muss – da kann man echt nur hoffen, dass der Trend wieder zurück geht!
Wenn meine Kollegin uns Kaffee vom Bäcker nebenan holt, nimmt sie immer Tassen mit und lässt ihn da rein füllen, eben um sich die Pappbecher zu sparen. Kann man aber natürlich nur dann machen, wenn man den Bäcker um die Ecke hat und nicht Autofahrern o.ä. möchte
Aber genau das ist der Ansatz, liebe Rachel. Ich habe zum Beispiel fest verschließbare Alu-Kaffeebecher zu Hause. Die kann man gut im Auto benutzen. Eine Investition, die sich lohnt!