Gärtnern ist angesagt. Letztes Wochenende habe ich Freunde in ihrem Schrebergarten besucht. Eigentlich wollten wir gemeinsam Gemüse und Sommerblumen anpflanzen. Aber es war noch zu kalt, und die Gefahr eines erneuten Frosteinbruchs dann doch zu groß. Ich habe mich an meine Kindheit erinnert. Wir hatten damals, in den 1970ern, einen ziemlich großen Garten mit einem Häuschen. Das war groß genug, um darin zu übernachten. Ich hatte mit meinen Großeltern fast jedes Wochenende und einen Teil der Schulferien auf dem Grundstück verbracht. Es hieß immer: „Fahren wir zum Garten!“
Als ich älter wurde, fand ich das altmodisch und spießig und war bei den Ausflügen nicht mehr dabei. Ich hatte dann besseres zu tun. Auch gut, alles hat seine Zeit. Lange habe ich daran nicht mehr gedacht. Letztes Wochenende kamen diese Erinnerungen zurück, und sie waren schön. Und dann habe ich dieses Buch bei meinen Freunden entdeckt.
Lust auf Laube? In der Tat, dem stimmen immer mehr Städter zu, wie die langen Wartelisten in Schrebergartenvereinen zeigen. Spießig ist das Schrebern auf der eigenen Scholle schon lange nicht mehr. Seit Jahren findet in deutschen Kleingartenkolonien ein Generationswandel statt – und was dort nachwächst, ist spannend! Junge Paare, Familien und Kreative jäten in ihrer Freizeit Beete, wenden den Kompost oder ernten Himbeeren. Hinter gestutzten Hecken verstecken sich viele verwunschene Oasen, in denen sogar „Wildwuchs“ perfekt inszeniert ist. Das Buch zeigt, was dabei herauskommt, wenn Großstädter heute ihren Traumgarten verwirklichen. Und es erzählt die Geschichten der neuen Generation Kleingarten. Eine Entdeckungsreise durch deutsche Laubenkolonien mit inspirierenden Geschichten über leidenschaftliche Gärtner und tollen Tipps zum Nachmachen. Kommt einfach mal mit auf diesen Streifzug!
Caroline Lahusen, Sylvia Doria: Lust auf Laube. Die neue Schrebergarten-Kultur, 29,95 Euro.