Eines der schönsten Naturerlebnisse, die ich hatte, war in Alaska und Kanada, wo ich Bären hautnah beobachten konnte. Inklusive Mutterbären mit ihren Kleinen! Diese werden geboren, während das Muttertier Winterruhe hält. Mit einem feinen Brummen kann der Neugeborene die Milchzufuhr stimulieren und wächst dabei dank der extrem fetthaltigen Nahrung schnell.
Schon früh beginnt die Schule der Bären. Denn ihr Leben gelingt nur, wenn sämtliche Geheimnisse, Unwägbarkeiten und Hindernisse der Natur bekannt sind und gemeistert werden können. Dabei ist die Bärenmama eine wichtige Lehrmeisterin. Die ersten zwei Jahre seines Lebens bleibt ein kleiner Bär bei seiner Mutter und lernt die Welt durch ihre Augen kennen.
Die Jungen müssen genau hinschauen, imitieren und auprobieren. Dann klappt es auch. Wie fängt man beispielsweise einen Lachs? Es ist hilfreich zu wissen, dass besonders viele Proteine im Fischkopf stecken. Oder was kann man fressen, wenn die Fische ausbleiben? Und noch was: Ein ausgewachsener Bär kann mit entspannten 5 bis 20 km/h durchs Wasser ziehen oder Flussläufe durchwaten. Was ist zu tun, wenn die Beerenernte schlecht ausfällt? Unter welchen Steinen gibt es proteinreiche Insekten? Wie kann man ein Bienennest ausräumen, ohne gestochen zu werden? Und vor allem: Wie komme ich durch den harten Winter?
Viele der Tricks, Feinden auszuweichen, eignen sich die Kleinen bei Spaßkämpfen mit ihren Geschwistern an. Es gibt aber immer wieder aggressive männliche Bären, die eine Gefahr für die Kleinen darstellen. Die Bärenmütter haben folgende Strategie entwickelt, die von Forschern in Schweden beobachtet wurde: Sie verbergen sich mit ihren Kleinen im dichten Gestrüpp nahe menschlichen Siedlungen. Da männliche Bären immer wieder Junge töten, müssen die Bärinnen abwägen, welche Gefahren die Größeren sind. Und da Bärenjunge, die nah an Ortschaften aufwachsen, prozentual gesehen häufiger überleben, haben sich ihre Mütter auf erstaunlich vorausschauende Weise für das kleinere Risiko entschieden.
Und die passende Lektion haben sie dabei gleich gelernt: Der Feind deines Feindes ist dein Freund!
5 tolle Bären-Filme, die Ihr Euch unbedingt mal anschauen solltet:
The Revenant
Leo DiCaprio kämpft gegen einen Bären, schleppt sich schwer verletzt durch die Wildnis – und erhielt dafür den Oscar.
Picknick mit Bären
Bei ihrer Wandertour bekommen es die Rentner Bill (Robert Redford) und Steve (Nick Nolte) mit hungrigen Bären zu tun.
Paddington
Nach der gleichnamigen Kinderbuchreihe: Knuddelbär Paddington aus Peru findet bei den Browns eine neue Familie.
Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund
Anthony Hopkins und Alec Baldwin werden im eisigen Alaska von einem Killer-Bären attackiert.
Grizzly Man
Kritische Dokumentation: Der verstorbene Tierschützer Timothy Treadwell hat 13 Sommer mit Grizzlys verbracht. Beeindruckend und schockierend: Hier nachzulesen!
Wer von Euch hat schon mal Bären in freier Wildbahn erlebt?