Es ist ein magischer Ort! Ein Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert, hinter einer großen Holzpforte verborgen. Unweigerlich denke ich an das Mallorca früherer Jahrhunderte, als ich in den weiten Patio eintrete.
Aber: Es gibt Sonnenschirme und gemütliche Sitzecken. Ich bin im Hier und Jetzt! Das Hotel Tres in der historischen Altstadt von Palma verbindet mallorquinische Gastlichkeit mit skandinavischen Design. Die Besitzer sind Nordeuropäer und haben ihren Stil mitgebracht. Die Symbiose passt. Es gibt das Einzelzimmer mit Blick auf die Kathedrale und die Suite mit eigener Dachterrasse und Whirlpool.
Ich kann von meinem Zimmer aus direkt auf die Gartenterrasse des bekannten Lokals Abaco blicken. Und die Möglichkeit, hinter alten Mauern schnell auch mal Sport zu machen ist eh mein Ding. Ein Fitnessraum im Erdgeschoss sowie Sauna und Infinite-Pool (klein aber fein!) auf der Dachterrasse mit Blick auf die Kathedrale runden meine Wunschliste ab.
Gläserne Treppen verbinden das historische Stadthaus mit einem 1950er Jahre-Gebäude. Auch das ganz im modernen und schnörkellosem Stil. Es gibt sieben unterschiedliche Zimmertypen. Das Frühstücksbüfett ist reichhaltig mit Smoothies, Fruchtsäften und verschiedenen Müslis, doch auch für den herzhaften Geschmack ist reichlich gesorgt.
Für Joana Llado ist das Hotel eine Herzensangelegenheit. Sie ist seit der Eröffnung im Jahr 2004 dabei. Als Mallorquinerin kennt sie die Geschichte des Hauses und die früheren Besitzer, ein altes Familiengeschlecht aus Palma. In der Mehrzahl kommen die Gäste aus Deutschland, Schweden, Großbritannien und der Schweiz. „Unser Konzept ist ein dritter Raum. Denn wir wollen, dass sich die Gäste wie zuhause fühlen, also wie in einem dritten Zimmer, das man von daheim mitnimmt“, sagt Llado. Dieser Plan scheint anzukommen, denn allein 2017 gab es im Tres über 10.000 Übernachtungen.
„Unser Hotel ist mitten in der Stadt, doch wir hören den Verkehr nicht. Sondern Vogelstimmen“, sagt sie und deutet auf die Palmen im Innenhof. Und was würde Joana Llano für einen 4-Tages-Aufenthalt im Tres empfehlen: Am besten kein Auto mieten, denn Parkplätze sind in Palma Mangelware. Unbedingt den alten Zug von 1912 nach Soller nehmen, dort den Ort und den Hafen besichtigen. Und wer Wein mag, sollte die Anbauregionen und Orte Binissalem, Connell, Petra und Santa Maria del Cami besuchen. Einschließlich Weinverkostung, versteht sich! Diese sind leicht von Palma aus mit dem Zug zu erreichen.
Und am nächsten Tag den Bus nach Valldemossa nehmen und dort Coca di Patata probieren. Ein süßes mallorquinisches Kartoffelgebäck! Deià als weiteres Entdeckungsziel ist ein alter Künstlerort mit zahlreichen Restaurants. Hier in einem der vielen typischen Restaurants unbedingt das Mittagessen einplanen.
Stadtnahe Strände gibt es in Illetas oder Portixol. Cala Mondragó mit ihren kleinen Buchten liegt rund eine Autostunde entfernt. Den bekannten Strand Es Trenc würde Llado zurzeit nicht empfehlen, da es keine Strandbuden mehr gibt.
Und in Palma selbst ist der Mercado Olivar ein Muss für alle Genießer. Wegen seiner lokalen Produkte. Oder um Austern zu essen und Cava zu trinken. Es ist das Markthallen-Ambiente und das Mittendrin sein zwischen Fremden und Einheimischen. Wer gerne Fisch ist, sollte das Restaurant Ca’n Eduardo in Palma am Meer unbedingt auf seiner Liste haben. Und dann gibt es am Samstagnachmittag noch den Tardeo, dieses Flanieren mit der ganzen Familie im Stadtteil Santa Catalina, bevor es für Nachtschwärmer heißt: Tapas essen in La Boveda, auf einen Cocktail ins Abaco, und den Rest der Nacht zum Abtanzen ins Tito’s.
Mallorca für ein paar Tage oder ein paar Wochen? Alles ist drin, es gibt immer etwas zu sehen und zu staunen. Und Tipps von Inselbewohnern wie Joana Llado sind immer noch die besten!
Fotos: Enric Boixadós
Der Aufenthalt wurde vom Hotel Tres unterstützt.