Wider dem Mobbing – so geht’s!

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Wer von Euch hat es schon erlebt? Mobbing in Eurer unmittelbaren Umgebung, am Arbeitsplatz oder sogar im Freundeskreis? Gerade ist eine Freundin sehr davon betroffen. Ihre Situation hat mich motiviert, ein bisschen dem nachzugehen und zu recherchieren.

In der Tat: In Deutschland gibt es mindestens 1,5 Millionen Betroffene. Wow! Die Dunkelziffer ist sogar noch höher. Denn wer gibt schon gerne öffentlich zu, gemobbt zu werden oder gemobbt worden zu sein.

Mobbing ist dabei fast immer ein Gruppenphänomen. Also ein „Verlierer“ gegen viele oder sogar alle. Deutliche Unterschiede gibt es dagegen bei der Einschätzung der Mobber als schwache oder als starke Persönlichkeiten.

Wie war/ist es bei Euch? Waren die Mobber eher unscheinbar oder ganz Mega-Coole? Meistens verstecken sich die „schwachen“ Mobber in der Gruppe. Für den Gemobbten läuft es am Ende auf das Gleiche hinaus. Er rennt gegen eine Mauer des Schweigens und von Schikanen. Es gibt das „Bossing“ (wenn Vorgesetzte mobben), aber weit verbreitet ist auch das von Kollegen oder sogar von Untergebenen.

Oft ist das Ziel, den Gemobbten zum Wechsel des Arbeitsplatzes, zur Kündigung oder zum Verlassen der Clique zu bringen. Aber: Die Folgen sind weitreichend und meist negativ, wenn es zur Nichtzahlung von Arbeitslosengeld oder gar dem Verlust von Abfindungen geht.

Interessant ist, dass Mobbing verstärkt in sozialen Berufen erfolgt. Nach Untersuchungen Frankfurter Arbeitspsychologen besteht im Gesundheitswesen und in typischen Sozialberufen ein siebenfach höheres Risiko, gemobbt zu werden. Oftmals passiert aber auch folgendes Szenario: Wer nach oben kommen will, greift angesichts fehlender objektiver Erfolgsmessungen gerne zum Instrument Mobbing.

Mobbingopfer müssen sich wehren und dafür kundigen Rat einholen. Und außerdem solltet Ihr eine gute Rechtsschutzversicherung haben. Journalisten kann ich unbedingt die Mitgliedschaft im Deutschen Journalistenverband (DJV) empfehlen.

Nichtstun macht die Sache nach einem Angriff auf Euch nur schlimmer, weil es die Mobber in ihren Motiven bestärkt. Zwar gibt es in Deutschland kein spezielles Gesetz gegen Mobbing, aber das 2006 verabschiedete Allgemeine Gleichstellungsgesetz bietet Handhabungen gegen Mobber. Strafrechtlich relevant sind die Paragraphen 185 bis 187 Strafgesetzbuch (Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung) sowie Paragraph 223 (Körperverletzung).

Denkt daran! Alles bleibt graue Theorie, wenn dem Gemobbten stichfeste Belege oder Zeugen fehlen. Manchmal ist es auch besser, den Arbeitsplatz zu wechseln oder eben den gesamten Freundeskreis. Weil es oft einfach nur heißt: „Der Klügere gibt nach!“

So könnt Ihr Mobbing am Arbeitsplatz vor allem erkennen:

  • durch Schikanen, denen Ihr ausgesetzt seid, und die dauerhaft anhalten (mindestens für ein halbes Jahr)
  • wenn diese sich systematisch und permanent (mindestens einmal wöchentlich) ereignen
  • wenn Ihr durch Kollegen belästigt, drangsaliert, beleidigt oder ausgegrenzt werdet
  • wenn Ihr kränkende Arbeitsaufgaben machen müsst

Über sl4lifestyle

Journalistin aus Leidenschaft, Tierschützerin mit Hingabe und neugierig auf das Leben. Ich stelle Fragen. Ich suche Antworten. Und ab und zu möchte ich die Welt ein Stückweit besser machen ... Manchmal gelingt es!
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