Nachdem ich auf Sabines Lifestyle-Blog über Lübeck „bemängelt“ habe, dass ihre Tipps doch sehr generell und in jedem Reiseführer zu finden sind, hat sie mich gefragt, ob ich bereit wäre, einen Gastbeitrag über Lübeck zu schreiben. Wobei alle ihre Tipps natürlich vollkommen valide To-do´s sind. Wer beispielsweise kein Eis bei Niederegger gegessen hat, war auch nicht in Lübeck. Marc de Champagne ist sehr zu empfehlen!
Meine Top 5 für „mein“ Lübeck im Sommer:
1. Wallanlagen Lübeck
Wer Lübeck im Frühjahr oder Sommer besucht, sollte auf alle Fälle einen Besuch der Freilichtbühne in den Wallanlagen einplanen.
Im Frühjahr gibt es dort Live-Konzerte, während im Juli und August Theater gespielt wird. Dieses Jahr läuft dort Pettersson und Findus. Immer Freitags, Sonnabends und Sonntags um 15 Uhr. Im Halbrund sitzt man in wunderschöner Kulisse und hat dazu noch einen unschlagbaren Blick auf den Lübecker Dom.
Und ja nicht die Sitzkissen vergessen!
2. Malerwinkel
Und nach der Vorstellung geht es dann mit einer kleinen Pause über den Malerwinkel zurück in die Altstadt an die Obertrave.
Der Malerwinkel ist eine Grünfläche zwischen Possehlstraße und Dankwartsbrücke. Sie lädt förmlich dazu ein, es sich dort gemütlich zu machen, um den Blick über die Altstadt zu genießen. Von dort ist alles zu beobachten, was sich in Lübeck auf dem Wasser herumtreibt: Ausflugsdampfer (nicht vergessen zu winken!), Kajaker, Stand-Up-Paddler, Motorbootfahrer, Ruderer – alles ist dabei.
Der Malerwinkel heißt übrigens so, weil er früher ein beliebter Platz für Maler und später auch für Fotografen war.
Und da ich ein Wassermensch bin, geht es dann über die Dankwartsbrücke rüber zur
3. Obertrave
Bis vor ein paar Jahren war die Obertrave noch das Stiefkind der Altstadt – nur eine Durchgangsstraße. Aber dann haben sich die Stadtplaner etwas einfallen lassen, und nun ist sie sozusagen die „Terrasse“ der Stadt. Die Straße ist verkehrsberuhigt, und es reihen sich Cafés und Restaurants aneinander. Und alle haben sie eine 1A-Lage direkt am Wasser. Dort sitzen, lecker essen und die Seele baumeln lassen – das fühlt sich an wie Ferien.
Und das Schöne an der Obertrave? Von dort hat man Zugang zu einigen der Höfe und Gänge, für die Lübeck so berühmt ist, wie beispielsweise den Blohms Gang oder den Rosenhof. Nicht alle der Lübecker-Gänge sind für die Öffentlichkeit zugänglich, denn immerhin wohnen dort ja Menschen und nicht alle mögen es, wenn man ihnen ins Wohnzimmer schaut. Aber bei Wikipedia gibt es eine schöne Übersicht über Gänge und Höfe und auch über die, die geschlossen sind.
Und von dort geht es dann einmal quer durch die Altstadt – immer links halten in Richtung
4. St. Jakobi-Kirche
Ja, es stimmt. Die St. Jakobi-Kirche steht auch in jedem Reiseführer, aber sie ist oft neben den anderen Kirchen in der Stadt etwas unbeachtet. Besonders der Dom und die Marienkirche stehlen ihr die Show.
Die St. Jakobi-Kirche ist den Seefahrern und Fischern geweiht, und seit 2007 ist die Pamir-Kapelle innerhalb der Kirche die „Nationale Gedenkstätte für die zivile Seefahrt“. Deswegen gehe ich gerne für eine ruhige, besinnliche Minute in die Kapelle, um dort meine Ehre zu erweisen. Aber keine Bange, es ist überhaupt nicht dick aufgetragen, kein Pathos. Im Gegenteil. Nicht vergessen, wir sind in Lübeck – bekannt für die hanseatische Contenance.
Und wer sich auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela begeben möchte, kann hier gleich starten, denn die Kirche, das Heiligen-Geist-Hospital und die Gertrudenherberge nebenan sind offizielle Stationen des Pilgerwegs.
Und last but not least geht es dann direkt von dort mit dem Bus (31 oder 30) auf nach Travemünde. Am besten gleich an der Priwallfähre aussteigen, denn mein letzter Tipp liegt auf der anderen Seite der Trave. Es handelt sich um die
5. Ostseestation Priwall
Sie wollten schon immer mal wissen, was in der Ostsee so alles kreucht und fleucht? Dann sind Sie hier richtig. Die Ostseestation ist eine Kombination aus Meeraquarium mit heimischen Tieren und Umweltzentrum zur Forschung. Etwa jede Stunde beginnt eine Führung durch die Station. Sogar mit Anfassen!
Ach so, und dann geht es mit der Fußgänger-Fähre an der Passat wieder zurück auf die Travemünder Seite.
Und nicht vergessen, bei Niederegger ein Eis zu essen. Mandel-Nougat ist auch total lecker!
Die Autorin:
Barbara Schmidt, geboren 1973 in Lübeck, allerdings schon seit 20 Jahren „im Exil“ im In- und Ausland. Im Juli 2013 ist sie unter die Blogger gegangen. Hauptsächlich über Ahnen- und Familienforschung, aber auch über alles andere, was ihr so vor die Nase kommt. Und immer mal wieder ist ihre Meinung als Gast-Bloggerin gefragt.
Fotos: Barbara Schmidt (3), Niederegger (1)
Hallo Sabine, danke, dass Du mir die „Kritik“ nicht krumm genommen hast, sondern mich im Gegenteil zu diesem Gastbeitrag aufgefordert hast. 🙂
Liebe Barbara, zum Bloggen gehört auch immer eine gewisse Portion an Kritik. Alles andere wäre nicht glaubhaft. Ich habe sie Dir nie „krumm“ genommen, im Gegenteil, ich freue mich, Deine Meinung zu hören. Denn nur Pros und Contras machen Blogs lesens- und liebenswert. Nochmals Dank für Deinen tollen Beitrag. Und ich komme wieder: Nach Lübeck! Und ich schau mir Deine Tipps an! Auf alle Fälle.
LG
Sabine
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