Kurz nachgebellt: Pfoten weg von Dänemark-Reisen!

28 Alaska-Tourist 0908 (Large)Soso! Es ist also immer noch gefährlich, mit uns Vierbeinern über die Grenze nach Dänemark zu reisen. Darüber muss ich jetzt mal bellen, so geht das einfach nicht. Wie können Behörden eines Landes einfach uns Hunde einkassieren? Das geht gar nicht!

Auch wenn Dänemark ab dem 1. Juli 2014 Änderungen am landeseigenen Hundegesetz vorgenommen hat, warnen die Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN und TASSO e.V. weiterhin vor Reisen mit uns nach Dänemark.

Nach wie vor gilt seit dem 1. Juli 2010 in Dänemark ein Verbot von Zucht, Haltung und Einfuhr für folgende 13 als „gefährlich“ gelisteten Hunderassen: Pitbull Terrier, Tosa Inu, Amerikanischer Staffordshire Terrier, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Amerikanische Bulldogge, Boerboel, Kangal, Zentralasiatischer Ovtcharka, Kaukasischer Ovtcharka, Südrussischer Ovtcharka, Tornjak und Sarplaninac.

Bei Hunden dieser Rassen oder auch solchen, deren Erscheinungsbild nur einer dieser Rassen ähnelt und nicht mittels Herkunftsnachweisen als nicht einer der verbotenen Rassen zugehörig identifiziert werden können, muss immer noch mit einer polizeilichen Beschlagnahmung und gegebenenfalls auch Tötung gerechnet werden. Dies kann insbesondere Mischlingshunde betreffen.

Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ihr rettet einen Straßenhund oder einen Gefährten aus dem Tierheim, dessen Kopfform ein wenig der eines Pitbulls ähnelt und dann wird der Euch einfach im Urlaub weggenommen. Frauchen würde den Schock ihres Lebens bekommen, wenn man so mit mir umgehen würde! Ich habe ja auch einen leicht eckigen Dickschädel!

Das gleiche gilt auch für jegliche Hunde, die auf dänischem Territorium in einen Beißvorfall verwickelt sind. Und wer war das von uns nicht? Ich habe mich auch schon mit unliebsamen Kumpels angelegt! Hier entscheiden seit vergangenem Jahr „Dog Experts“ (Hundesachverständige) über die Tötung des Hundes, zuvor war dies Aufgabe der Polizei. Aber Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie das dann ablaufen wird! Offiziellen Angaben des dänischen Landwirtschaftsministeriums zufolge wurden bisher 600 Hunde aufgrund des dänischen Hundegesetzes getötet, die dänische Organisation fairdog schätzt diese Zahl weitaus höher ein.

Also Leute, treffen wir die Dänen doch einfach mal an ihrem empfindlichsten Punkt: Dem Tourismus. Einfach nicht mehr ins Land der Hunde-Entführer und -Töter fahren. Sollen sie doch mal sehen, wer dann noch ihre Hotels oder Ferienhäuser füllt. Also, wir jedenfalls nicht. Ich boykottiere Dänemark als Urlaubsland. Und dazu stehe ich.

VIER PFOTEN und Tasso haben bereits in der Vergangenheit deutliche Kritik an der dänischen Hundegesetzgebung, insbesondere an der rassebezogenen Gefährlichkeitseinstufung von Hunden, geäußert. Und scheinbar haben die das gar nicht kapiert, ts, ts, ts …

„Das Gefährlichkeitspotential eines Hundes ist von vielen rasseunabhängigen Faktoren wie menschlichem Fehlverhalten abhängig. Kein Hund ist von Geburt an bissig oder gefährlich“, sagt Birgitt Thiesmann von VIER PFOTEN. Und sie hat Recht.

„Hunde pauschal aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit als gefährlich einzustufen ist wissenschaftlich unhaltbar. Rasselisten, ganz gleich ob in Dänemark oder Deutschland, gaukeln lediglich eine Scheinsicherheit vor, leisten aber keinen effektiven Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden“, betont Mike Ruckelshaus, Sprecher von TASSO.

Und jetzt noch was ganz Krasses! Die Dänen sind auch noch altmodisch! Hunde durften bis letztes Jahr sogar von Grundbesitzern abgeschossen werden. Falls sie sich auf ihr Grundstück verirrten! Seit der Änderung des dänischen Hundegesetzes hat sich das nun geändert. Die beiden Tierschutzorganisationen sehen das als einen Erfolg ihrer jahrelangen Proteste gegen das antiquierte dänische Feld- und Weggesetz von 1872. Bin ich froh, dass ich in Deutschland lebe!

Wuff, ich bleib dabei: Pfoten weg von Reisen ins Nachbarland Dänemark.

Habt alle einen schönen Urlaub!

Euer Gaston.

PS: Da bleibe ich doch lieber daheim auf meiner Terrasse!

Veröffentlicht auch in der Huffington Post am 15. Juli 2015.

Über sl4lifestyle

Journalistin aus Leidenschaft, Tierschützerin mit Hingabe und neugierig auf das Leben. Ich stelle Fragen. Ich suche Antworten. Und ab und zu möchte ich die Welt ein Stückweit besser machen ... Manchmal gelingt es!
Dieser Beitrag wurde unter Kurz nachgebellt abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Kurz nachgebellt: Pfoten weg von Dänemark-Reisen!

  1. leonieloewin schreibt:

    Als ich im letzten Jahr in Dänemark war, hatte ich wegen dieser Gesetze Angst um Lasko und hatte in meinem Blog auch eine intensive Diskussion über die dänischen „Hundegesetze“. Ich habe dann versucht, vor Ort ein wenig mehr herauszufinden. Argumentiert wird häufig damit, dass wir „Deutschen“ übertreiben würden und die Dänen nur vor „gefährlichen Hunden“ geschützt werden sollen. Ich halte Dänemark in vielen Punkten für ein Vorzeigeland, von dem andere Länder in Europa noch so Einiges lernen könnten. Doch die dänischen „Hundegesetze und Tötungsmaßnahmen“ sind für mich vollkommen unverständlich und nicht nachvollziehbar. Auch der sehr geringe Freilauf und der fast überall herrschende Leinenzwang für Hunde in Dänemark gefallen mir und Lasko gar nicht. Auf der anderen Seite habe ich am Strand häufig beobachtet, dass alle Dänen ihre Hunde frei laufen ließen, obwohl das eigentlich dort verboten ist. Mir wurde gesagt, dass von behördlicher Seite nichts unternommen würde, solange nichts passieren würde. Doch wer weiß? Von daher kann ich verstehen, dass Du Gaston lieber auf der Terrasse bleibst. Doch Lasko und ich werden Morgen nach Dänemark aufbrechen (Freund ist Däne, so dass ich das Land nicht boykottieren kann :-)). Liebe Grüße Leonie

  2. Monika-Maria Ehliah schreibt:

    … auf deiner Terrasse ist es gewiss am gemütlichsten …
    Segen!
    M.M.

  3. Christiane Petersen schreibt:

    Ein Frage würde mich als Hundebesitzer und Dänemark Urlauberin interessieren, wie viel Hunde von Urlaubern wurden schon von den dänischen Behörden getötet ?

    • sl4lifestyle schreibt:

      Liebe Christiane, es ist doch vollkommen egal, wieviele Hunde von Touristen oder von Einheimischen getötet werden. Hunde sind Hunde! M. E. ist dieses Gesetz der absolute Schwachsinn. Ich bin zurzeit in Holland. Heute gab es eine Rangelei mit einem Rhodesian Ridgeback mit dem Ergebnis: Blutiges Ohr und kahle Stellen im Fell! In Dänemark hätte man beide Hunde konfisziert! Dänemark, Nein Danke! Nicht für mich und meinem Hund!

Hinterlasse einen Kommentar