Ein Welpe, der gegen ein Smartphone eingetauscht wird, ein Pitbull, der heimlich für professionelle Hundekämpfe angeboten wird, illegal aus Litauen importierte Welpen, ein trächtiger Affe, den seine Besitzer loswerden wollen, ein Wildschwein, das zum Training für Jagdhunde feilgeboten wird, ein vom Aussterben bedrohter Katta, der als „Haustier“ beworben wird oder ein Papagei im Tausch gegen einen Laptop – das sind nur einige Fälle, auf die die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN bei ihren Recherchen gestoßen sind. Sie alle sind auf fehlende Regulierungen im Online-Tierhandel zurückzuführen. Das berichtet Kampagnenleiterin Denise Schmidt. Es ist die traurige Wahrheit, mit der heutzutage viele Tiere konfrontiert werden.
VIER PFOTEN geht nun mit einer internationalen Kampagne entschieden gegen diese Betrugsfälle vor. Ein Online-Ranking listet die wichtigsten Kleinanzeigen-Plattformen auf und bewertet diese nach einem Kriterienkatalog. So kann jeder genau nachlesen, welche Plattformen bestimmte Tierschutzmaßnahmen bereits ergriffen haben. Wer die Kampagne zusätzlich unterstützen will, kann eine Petition unterschreiben. Darin werden die weltweit führenden Seiten wie etwa die eBay Classified Group aufgefordert, eine verstärkte Umsetzung von Tierschutzmaßnahmen auf ihren Verkaufsplattformen umzusetzen.
Tausende Anzeigen auf den unterschiedlichsten Webseiten weltweit bieten Haustiere zum Verkauf an. Die Tiere werden dabei, wie gewöhnliche Produkte, einfach auf Knopfdruck erworben. Einige Seiten listen sogar bis zu 200.000 Anzeigen für den Verkauf von Haustieren und erreichen teilweise über vier Millionen Nutzer. Die Plattformen profitieren dabei von der hohen Zahl an Klicks auf ihrer Seite und den dementsprechend hohen Werbeeinnahmen. Trotz allem gibt es auf einem Großteil der Plattformen nur wenige Regulierungsmaßnahmen. Daher bieten sie auch wenig Schutz für die Tiere, die dort verkauft werden und bergen auch diverse Risiken für die potentiellen Käufer.
Es sind schockierende Fakten rund um den illegalen Handel mit Haustieren auf Kleinanzeigen-Plattformen. Angeboten werden unter anderem illegal eingeführte Hundewelpen, gesetzlich verbotene Rassen oder vom Aussterben bedrohte Tiere aus Wildfängen. So geraten interessierte Käufer unter Umständen an kranke, gefährliche oder sogar illegale Tiere. Die Tierschutzorganisation hat eine umfassende Recherche auf 42 Kleinanzeigen-Plattformen in zehn Ländern weltweit (Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Rumänien, der Schweiz, Südafrika und UK) durchgeführt und hier veröffentlicht.
4 geforderte Maßnahmen im Überblick:
1. Eine Verifizierung der Verkäufer, um anonyme Tierverkäufe zu vermeiden, denn nur so können illegale Aktivitäten gestoppt werden.
2. Überprüfungen der Anzeigen bevor diese geschaltet werden, damit illegale, irrführende oder unangemessene Inserate gar nicht erst online gehen können.
3. Verpflichtende Angaben über das angebotene Tier, wie der Gesundheitszustand, wichtige Pflegehinweise und Herkunftsnachweise, um dem Käufer ausreichend Information für die Kaufentscheidung zur Verfügung zu stellen.
4. Eine Liste von Tieren, die nicht verkauft werden dürfen, wie Primaten, bedrohte Tierarten, Wildfänge, zu junge oder trächtige Tiere.
Der Plattform-Checker hier!
Zum Film: Der VIER PFOTEN-Detektiv hier!
Macht mit! Es lohnt sich. Zum Wohl der Tiere! Denn sie haben keine eigene Stimme, sie haben nur unsere!
Zur Online-Kampagne: www.petdeception.org
Wir Kormorane sind gegen jeglichen Tierverkauf. Die Tiere sollen eine Wahlmöglichkeit für Ihre Unabhängigkeit bekommen. Wir treten für ein Ende der Tierversklavung ein.
Klasse, lieber Kormoran, dass Du mitmachst!! Schätze ich sehr! Schönes Wochenende!
Danke für diesen Text. Schlimm. Fehlende Empathie, durch Dummheit und Egoismus angeheizt, nicht nur gegen Tiere sondern auch gegen unsere Mitmenschen, gegen uns unbekannte Menschen besonders, gegen die Natur, in der wir leben und von der wir abhängig sind…
Danke für Deinen Beitrag, lieber Carlheinz! Dir einen schönen Sonntag!
Danke, dir auch einen guten Sonntag
Hallo, ich finde, der Tier-Markt sollte generell verboten werden! Schon allein wegen der Massenproduktion.
Du hast Recht. Und es werden immer mehr, die genau so denken wie Du. Danke für den Kommentar.
unterschrieben
Pingback: eBay und Co. – Wie Tiere verschachert werden — Sabines Lifestyle-Kolumne | Tierhilfe Soul Cats International