Über die Garden Route am Kap in Südafrika habe ich schon viel gehört. Nun lerne ich sie zum ersten Mal kennen. Und ich bin begeistert. Diese drei Städtchen haben es mir wirklich angetan. In der Mitte eines Apfelanbaugebietes liegt Villiersdorp. Es ist die Ansammlung von alten viktorianischen Häusern, Hütten und Kleinbetrieben, die dem Städtchen ihren Charakter gibt. Wir stocken unseren Reiseproviant auf. Es macht Spaß, hier herumzulaufen. Und eine florierende Künstlerszene gibt es auch.
Franschhoek heißt eigentlich „Französisches Eck“, und so sieht es auch aus. Einst fanden hier französische Siedler ein neues Zuhause. Ihre landwirtschaftlichen Kenntnisse hatten sie mitgebracht und so boomten bald Landwirtschaft und Weinanbau. Das Hugenotten-Denkmal erinnert noch an die frühen Siedler und Namen wie Du Toit, De Villiers, Le Roux und Joubert kommen in der Region häufig vor. Das Monument ist aus Granit und wurde zum 250. Jahrestag der Hugenotten-Immigration eingeweiht. Die drei Bögen stehen für die Dreifaltigkeit. Die Frau davor hält eine Bibel in der Hand. Die zerrissene Kette symbolisiert die Befreiung von den religiösen Fesseln. Ich spaziere auf der Main Road entlang, stöbere in den Boutiquen und Galerien und setze mich auf einen Café au lait in ein Straßencafé. Und hier kaufe ich mir auch eine besonders schöne Halskette. Auf sie werde ich sogar unterwegs angesprochen. Scheint ein Unikat zu sein, was mich besonders freut, denn in vielen Läden gibt es Einheitsware und –schmuck.
Stellenbosch ist als Tagesausflug gut von Kapstadt aus zu erreichen. Es liegt im Zentrum des Kap-Weinbaugebietes. Die Universitätsstadt mit rund 40.000 Einwohnern wurde 1679 gegründet und ist die zweitälteste Stadt Südafrikas. Ihre Universität mit einem ausgezeichneten Ruf wurde 1918 gebaut und hat heute knapp 13.000 Studenten. Es gibt hier hervorragende Zeugnisse kapholländischer sowie viktorianischer Architektur zu sehen. Vor dem Rathaus steht ein Nelson Mandela-Monument, das sehenswert ist, denn man erkennt es nicht auf den ersten Blick. Macht es einfach mal so wie ich und betrachtet es durch den Sucher Eurer Kamera. Verblüffend!
Neue Kontakte knüpfen
Und hier noch ein Kunstprojekt, das mir in Stellenbosch begegnet ist. Man kann Zettelchen schreiben und sie in die Briefkästen legen. Jeder und jede kann diese dann öffnen und schauen, ob eine Notiz dabei ist, die ansprechend ist. So lassen sich ganz einfach neue Kontakte knüpfen!