Die Tage gehen schnell vorbei. Die Einträge in meinem Tagebuch werden länger und länger. Ich bin begeistert. Am nächsten Morgen trete ich auf die Terrasse des Zeltes und lausche. Die Stille hat so viele Geräusche: Das Wispern der Blätter, das Rauschen des Windes, das Gezwitscher der Vögel. Ich mag das. Die perfekte Einstimmung auf den Tag. Nach dem gemeinsamen Frühstück geht es wieder hinaus in die Wildnis. Diesmal muss der Landrover ganz schön viel mitmachen. Denn wir fahren über Stock und Stein. Und in Täler hinein und auf Berghöhen.
Manchen von uns erinnert das an eine Achterbahnfahrt. Einmal bleiben wir stecken. Mitten im Elefanten-Land. Brendon meistert auch diese Situation mit Bravour. „Alle aussteigen“, sagt er ruhig. Wir krabbeln aus dem Wagen. Dann ein paar Steine unter das festgefahrene Rad legen und langsam Gas geben. Nach einigen Versuchen können wir weiterfahren. Nach einer ziemlich langen Fahrt sehen wir endlich Büffel. Sie gucken uns mürrisch an und grasen weiter. Noch halten sie sich in einem für sie zugewiesenen Bereich des Reservates auf. Ganz in der Nähe sei auch der Büffelbulle, der den Löwen so arg zugesetzt hat.
Brendon erzählt, dass er ausgebüxt ist und man ihn erst mittels eines Betäubungsschusses aus einem Hubschrauber einfangen konnte. „Wir haben einen hervorragenden Großwildtierarzt hier“, erklärt Brendon. Dann erzählt er, dass der Büffel an den Beinen mit dem Hubschrauber zurück in seinen Bereich transportiert wurde. Alles musste sehr schnell gehen, denn die Betäubung wirkt nur für rund eine Stunde. Wir werden den aggressiven Bullen nicht sehen. „Er hat heute ausgesprochen schlechte Laune“, sagt Wildhüter Jonathan, Brendons Kollege, der ihn eine Weile beobachtet hat.
Auf der Rückfahrt sehen wir oben auf dem Hügel einen weißen Pick-up. „Die 24-Stunden Patrouille für unsere Nashörner“, sagt Brendon und zeigt in die Ferne. Auch dieser Tag endet mit dem Gefühl, ein gutes Stück weitergekommen zu sein. Über unsere Umwelt, über die Natur und letztendlich über die Interaktion zwischen Menschen und Tieren. Denn unser Planet gehört nicht nur den Menschen. Nein, da gibt es noch viele andere, die den gleichen Anspruch haben dürfen. Und darüber reden wir abends am Lagerfeuer. An unserem letzten Abend als Urlaubs-Ranger. Schade eigentlich! Wir blicken nachdenklich in die Flammen, die unermüdlich herunterprasseln, bis nur noch Asche übrig bleibt. Es ist an der Zeit, ins Bett zu gehen.
Das war’s! Als Ranger in Afrika. Danke, dass Ihr dabei wart!
Info: Elela Africa
Fotos: Enric Boixadós
Schöne Fotos. Erinnern mich an meine Safaris in Namibia. Solche Erlebnisse vergisst man nicht. Jen
Da hast du vollkommen Recht, liebe Jen. Ich habe auch noch die Bilder im Kopf von meiner Safari in der Serengeti, obwohl das schon Jahre her ist. LG, Sabine
Ach wie schön! Das mache ich bestimmt auch noch mal. Danke für die Inspirationen. Und hab noch eine ganz besonders schöne Zeit
Leider war die Woche so schnell vorbei, liebe Andrea. Aber die Bilder im Kopf bleiben …