„Wer so lebt wie ein Palangi (ein Weißer), der bekommt auch die Krankheiten eines Palangi.“
Sprichwort aus Samoa
Schon Paul Gauguin hat seine Südsee-Schönheiten rundlich gemalt. Im Südpazifik ist es nach wie vor in, dick zu sein. Nicht nur als Frau! Auch die Männer sind stolz auf ihre Leibesfülle.
Die Südsee-Insulaner bezeichnen dicke Menschen als gute Menschen, weil ihnen als Geschenke Nahrungsmittel gegeben werden. Ein König oder ein Häuptling ist nur deshalb dick, weil das Dicksein ein Statussymbol ist. Genau so verhält es sich bei den Frauen. Die Polynesier haben nie Vorräte gesammelt, da alle Nahrungsmittel wie Fisch, Obst und Gemüse täglich frisch waren und in der Dorfgemeinschaft aufgeteilt wurden. Erst mit Einführung der Zahlungsmittel habe sich das Verhalten geändert.
Cola, Eis und Dosennahrung haben plötzlich zu unbekannten Erkrankungen wie Karies geführt. Immer noch spielt die Tradition in der Südsee eine große Rolle. In der Tat: Auf den Inseln leben die weltweit dicksten Menschen. Doch das Körperbewusstsein fängt an, sich zu verändern. Gerade junge Frauen orientieren sich mehr und mehr an den weltweiten Trends. Fernsehen und neue Medien gibt es mittlerweile auch auf den ganz entlegenen Inseln.
Viele möchten nicht mehr so dick sein wie ihre Mütter und Großmütter. Eine neue Generation wächst heran. Und das sich daraus entwickelnde Bewusstsein ist ja nicht das schlechteste.
Die Fotos sind auf Tonga entstanden, während meiner Reise in die Südsee.