Ehrlich gesagt, in letzter Zeit kommen immer mehr Tiere über die Regenbogenbrücke, die sehr alt sind. Und sie erzählen mir dann, dass man bei ihnen eine Demenz festgestellt hat. Wuff! Schon mal was davon gehört?
Ich habe mich da mal ein wenig schlau gemacht. In der Tat, immer öfter werden Tierhalter mit ihren dementen Haustieren konfrontiert. Durch gute medizinische Versorgung, Pflege und hochwertiges Futter werden Eure Haustiere ja immer älter. Mit diesem erhöhten Alter treten leider aber auch typische Erkrankungen auf. Demenz ist eine dieser Krankheiten und tritt mittlerweile regelmäßig bei Haustieren auf. Worauf Ihr achten solltet und wie man mit Demenz bei Hunden und Katzen als Krankheit umgeht, habe ich mal zusammengefasst.
Laut der für die Tierschutzorganisation TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach wird Demenz in der Tiermedizin auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet. Die kognitiven Fähigkeiten der Tiere lassen nach und entsprechend ändert sich das Verhalten. Bei dem Krankheitsverlauf spielen mit Plaque-Ablagerungen im Gehirn ähnliche Veränderungen wie bei menschlichen Alzheimer-Patienten eine Rolle.

Gaston Vizsla weltweit! Vorträge über Demenz bei Haustieren. Heute in der GASTON BAR.
Demenz bei Tieren ist ebenso wie beim Menschen nicht heilbar. Die Krankheit lässt sich aber mit Medikamenten in einem gewissen Rahmen behandeln. Diese Behandlung solltet Ihr genauestens mit dem Tierarzt absprechen.
Demenz bei Hunden und Katzen erkennen
Wie erkennt man ob sein Haustier an Demenz erkrankt ist? Gerade bei Katzen, die von Natur aus zurückhaltender sind als Hunde, fällt eine Veränderung oft nicht sofort auf. Aus diesem Grund solltet Ihr Euren Vierbeiner genau im Blick behalten und auf die ersten Anzeichen einer Demenz achten. Hier einige Symptome:
Verwirrtheit
Desorientiertes Verhalten
Verändertes Wesen
Plötzliche Probleme mit Artgenossen
Unsauberkeit
Neue Ängste
Veränderter Schlafrhythmus
Nächtliches grundloses Schreien bei Katzen
Diagnose Demenz beim Hunden und Katzen
Wenn die Diagnose Demenz erst gestellt ist und Euer Tier die passenden Medikamente erhält, könnt Ihr selbst auch aktiv werden um Eurem tierischen Liebling das Leben zu erleichtern. Ab nun hat die Sicherheit der Tiere die oberste Priorität:
Hunde sollten besser an der Leine laufen, da sie sonst eventuell nicht zu ihrem Halter zurück finden oder auf dessen Rufe reagieren, weil sie diese nicht zuordnen können.
Freigängerkatzen sind nun besser in der Wohnung aufgehoben. Die frühere Freiheit birgt zu große Gefahren, die verwirrte Tiere nicht mehr einschätzen können. Auch hier ist das Risiko groß, dass ein Stubentiger nicht wieder nach Hause findet.
Feste Abläufe helfen Euren Tieren mit Demenz im Alltag zurecht zu kommen
Beständigkeit und Ruhe sind für Hunde und Katzen mit Demenz wichtig
Stress am besten vermeiden
Zusätzliche Futter- und Wassernäpfe erinnern demente Hunde und Katzen daran, zu essen und zu trinken
Katzen fällt es leichter, sich an geeigneten Orten zu erleichtern, wenn weitere Katzentoiletten zur Verfügung gestellt werden
Hunde benötigen manchmal spezielle Windeln, wenn sie nicht mehr stubenrein sind
Denkt dran! Ein dementes Tier gehört noch lange nicht zum alten Eisen! Eure Vierbeiner möchten weiterhin den Tag erleben und Spaß beim Spielen haben.
Wer früher Clicker-Training gemacht hat, kann dies ruhig mit leichten Übungen fortsetzen. Spiele, die die grauen Zellen etwas anstrengen, können hilfreich sein und das Fortschreiten der Krankheit im Idealfall sogar verlangsamen. Die Beschäftigung mit Euch, ihrem Menschen, macht den Tieren Spaß und stärkt die Bindung! Das ist ein positiver Nebeneffekt, der gerade bei einer Krankheit wie der Demenz nicht zu vernachlässigen ist.
Bin gespannt, was mir die nächsten Vierbeiner erzählen, die über die Regenbogenbrücke kommen. Macht das Beste aus diesen Tipps!
Euer Gaston von Wolke 9.