Und wieder einmal ist Lese-Donnerstag! Wer hat das nicht schon einmal erlebt, eine vollkommen unmögliche und verrückte Liebesgeschichte?! Es mag schon lange her sein, doch wir erinnern uns immer noch daran, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, vielleicht! Oder man hat sie verdrängt, abgelegt in die tiefsten Schubladen seiner selbst. Sie bloß nicht mehr öffnen, bloß nicht mehr damit konfrontiert werden. Mit dem Dunklen seiner Seele nicht mehr konfrontiert werden wollen. Oder genau das Gegenteil: Der Wunsch, diese Unmöglichkeit noch einmal zu erleben, obwohl man weiß, dass es nie mehr geschehen wird, geschehen kann.
Und hier nun ein Buch, das genau diese eine Liebesgeschichte zum Thema hat. Eine Liebesgeschichte, um die sich viele Legenden ranken: Ingeborg Bachmann und Paul Celan lernten sich als junge, noch unbekannte Lyriker im Frühling 1948 kennen. Ihre Beziehung, die von Phasen des Rückzugs gezeichnet war, dauerte bis Anfang der Sechzigerjahre, als sie schon längst zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Nachkriegszeit zählten. Kaum jemand wusste von der Nähe der beiden, und sie hielten es auch nie lange miteinander aus – zu unvereinbar der biografische Hintergrund, zu groß die gegenseitig zugefügten Verletzungen, zu sehr hatten sie ihr Leben der Dichtung verschrieben.
Der vielfach ausgezeichnete Kritiker Helmut Böttiger legt die bislang erste umfassende Darstellung der Beziehung Bachmanns und Celans vor. Eine faszinierende psychologische Studie zweier herausragender Persönlichkeiten, die gemeinsam um Worte rangen, einander brauchten und doch nicht miteinander leben konnten.
Helmut Böttiger: Wir sagen uns Dunkles. Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, 272 Seiten mit Abbildungen, 22 Euro.
Auf den Buch-Link klicken und bestellen. Dann habt Ihr das Buch zum Wochenende!