Heute erreichen wir St. Barth. Die von den karibischen Ureinwohnern „Ouanalao“ genannte Insel taufte Kolumbus zu Ehren seines Bruders Bartholoméo um. Europäisch wurde sie jedoch erst ab 1648, und zwar von Franzosen, die aus der Normandie über St. Kitts anreisten. Immer noch sprechen heute einige Bewohner das normannische Französisch ihrer Vorfahren. An Feiertagen tragen die Frauen normannische Trachten wie zu Zeiten der ersten Siedler.
Von 1784 bis 1877 war die Insel unter schwedischer Kolonialherrschaft. Straßenbezeichnungen, Gebäude und Festungsanlagen erinnern neben dem Hauptort Gustavia an diese Zeit. Das Städtchen zeigt sich mal luxuriös, mal mit Puppenstuben-Charme. Nicht umsonst bezeichnet sich die Insel gerne als Refugium der Reichen und Schönen des internationalen Jetsets. Rockefeller, der Kennedy-Clan und Baron de Rothschild hatten oder haben hier Villen. Oft gesehen werden Brooke Shields, Prinzessin Stéphanie von Monaco oder Billy Joel.
Spektakuläre An- und Abflüge erlebe ich mit Blick auf den Aéroport Rémy de Haenen. Die Start- und Landebahn ist so kurz, dass Piloten eine spezielle Lizenz benötigen, um den Flughafen an- oder abfliegen zu dürfen. Per Autostopp gelange ich auf den Hügel kurz vor der Landebahn. Die ankommenden Flieger kann ich fast mit ausgestreckten Armen berühren.
Später liege ich am Shell-Beach, wo die Yachties im Sand tanzen und Champagner trinken. Pünktlich um 18 Uhr geht es mit dem Tender zurück zur alten Dame, die sich im milden Sonnenuntergangs-Licht auf den Wellen räkelt.
Wir essen zu Abend und sitzen in der Messe bei Gesprächen und Seemannsgarn beisammen, bis uns die Augen zufallen. Das Meer vor St. Barth ist nachts ruhig. Wellen sind kaum zu spüren, und auch die alte Dame kann getrost einschlafen.
Die Reise wird unterstützt von der Forum Media Group.
Full relax I see