Wir ankern heute vor Philipsburg, der Hauptstadt des holländischen Teils der Insel.
Ein kleines Eiland in der Karibik. Saint Martin und Sint Maarten. Letzteres gehört zum Königreich der Niederlande, ist aber autonom. Die offizielle Bezeichnung von St. Martin lautet französisches Überseegebiet. Die Insel teilt sich in diese zwei Gebiete. Offiziell gibt es 90.000 Bewohner, die alle europäische Pässe haben. Entweder besitzen sie die holländische oder die französische Staatsbürgerschaft. Ein kleines Europa mitten in der Karibik.
1848 wurde die Sklaverei abgeschafft. Es gibt keine gefährlichen Tiere auf der Insel, außer harmlosen Leguans, die in den 1990er Jahren aus den Inselzoo heraus spaziert sind und sich seitdem vermehrt haben. Die faszinierenden Reptilien sind zu Maskottchen der Insulaner und Gäste geworden. Beliebt bei Touristen aus aller Welt sind die 37 öffentlichen Strände, die pastellfarbenen Holzhäuschen und die freundlichen Bewohner, die jeden Fremden willkommen heißen.
Auch US-Präsident Trump hat ein Anwesen hier. Zu seinem Bedauern wurde sein Antrag auf einen Privatstrand abgelehnt. Die Insel ist vom Tourismus abhängig, denn es gibt weder Industrie noch eine ausgeprägte Landwirtschaft. Der Großteil der Lebensmittel muss importiert werden. Viel Wert wird auf das Bildungsniveau gelegt. Jedes Kind kommt bereits im Alter von drei Jahren in die Vorschule.
Doch am 6. September 2017 ging hier die Welt unter. Seitdem ist in dem kleinen Inselstaat nichts mehr, wie es einmal war. Der Jahrhundertorkan Irma zerstörte den größten Teil. Aufräum- und Renovierungsarbeiten sind noch in vollem Gange und man hofft, die zerstörten Hotelanlagen zu Beginn der Saison im Oktober wieder zu eröffnen.
Wir bummeln durch Philipsburg und sehen überall kaputte Bauten. Wenn keine Kreuzfahrtschiffe anlegen, die Tausende von Gästen ausspucken, wirkt die Einkaufsmeile trostlos. Wenn Touristen die Stadt bevölkern, ist die Strandpromenade fast so lebendig wie vor Irma.
Wir sind am Spätnachmittag zurück auf der Eye of the Wind und tuckern weiter Richtung Simpson Bay, wo Anker gesetzt wird und wir die Nacht verbringen werden. Mit ein paar Crew-Mitgliedern fahre ich mit dem Tender hinüber zur Cole Bay, wo wir in der Bar Lagoonies einen Drink haben. Rechtzeitig zum Abendessen sind wir wieder zurück. Später sehe ich mir die DVD White Squall an, ein spannendes Segelabenteuer. Die Eye of the Wind hat in dem Hollywood-Film die Hauptrolle gespielt.
Die Reise wird unterstützt von der Forum Media Group.
Da bekomme ich Fernweh und Meer-Weh… na ja hier schneit es ein wenig.
Lieber Kormoranflug, gönn Dir eine Auszeit! Das Leben ist kurz. Herzlichst, Frohe Ostern!