„Wir Hunde und die Menschen sind in vielerlei Hinsicht verwandt. Zum Beispiel gehen wir mit Katastrophen ähnlich um. Wir akzeptieren sie.“
Ein Mann, eine Frau und ein Hund. Und Letzterer ist sehr außergewöhnlich. Denn die Beziehungskrise eines Paares wird aus der Sicht des Tieres dargestellt.
Die zynische, schwarze Komödie mit bissigem Witz wurde von der Autorin Sibylle Berg geschrieben. Ich kenne die Kolumnen und auch Theaterstücke der Wahlschweizerin. Sie gefallen mir. Damit war klar, dass ich mir auch dieses Schauspiel im kleinsten Theater Deutschlands anschauen wollte.
Daraus hat Angelika Relin in Zusammenarbeit mit der Münchner Regisseurin Eos Schopohl ein tolles Bühnenstück gemacht. Es dreht sich nicht nur alles um Hund, Herrchen und Frauchen sondern auch und vor allem um den Wandel von Liebe zu Besitzanspruch, Misstrauen und Entfremdung. Aber auch das Internet und ein Blind Date kommen nicht zu kurz. Und immer geht es dem besten Freund des Menschen um den passenden philosophischen Tiefgang.
Das Torturmtheater Sommerhausen
Schon sehr lange kenne ich dieses hübsche Theater und Kleinod, das gerade mal 6 Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt. Schauspieler und Regisseur Veit Relin hatte es 1976 übernommen. Gegründet wurde es 1950 von dem 1975 verstorbenen Regisseur Luigi Malipiero. Seit 2003 leitet Relins Frau Angelika die Geschicke des gerade einmal 60 Plätze fassenden Hauses in Sommerhausen südlich von Würzburg. Es gilt als eines der kleinsten privaten Theater in Deutschland.
„Hund, Frau, Mann“
Das Stück steht noch bis 4. August 2018 auf dem Spielplan. Meine Empfehlung: Unbedingt ansehen! Und für alle Touristen, die in die Gegend kommen, ist es eine ganz besondere Erfahrung, im Turm des Künstlerdorfes Sommerhausen einem außergewöhnlichen Theaterstück beizuwohnen.
Kartenbestellung: kartenbestellung@torturmtheater.de
Telefon: +49 (0)9333 – 268
Fotos: Torturmtheater Sommerhausen