Klein, aber fein

Mansfield (Large)

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Kochbuch für meine Freundin. Dann begegnete mir in den Regalen meiner Buchhandlung ein Bändchen von Manesse. Darin ging es um das Leben der neuseeländischen Literatin Katherine Mansfield. Bis dato hatte ich noch nichts von ihr gehört. Zeit also, mal zu recherchieren. Was ich erfuhr, machte mich neugierig auf das Werk. Das möchte ich Euch nun gerne heute am Lese-Donnerstag in Kurzform präsentieren:

Katherine Mansfields Tagebücher gewähren Einblick in ein bei aller Kürze überreiches Leben: Überreich an Hochgefühlen und Selbstzweifeln, überreich an musischen Begabungen, Liebeswagnissen, Dramen und Schicksalsschlägen. Die Auswahl reicht von den Herzensergüssen der zwölfjährigen Neuseeländerin Kathleen Beauchamp bis hin zur brillanten Tagebuchprosa der gereiften Schriftstellerin von Weltrang, einer Frau mit eigenem Kopf, stark, unsentimental, klug, impulsiv und sensibel.

Doch die Notizen verraten auch, dass ihr Schaffen bitteren körperlichen und seelischen Leiden abgerungen ist. Keine Autorin der Moderne formulierte übermütiger, scharfzüngiger, vitaler und keine hatte zugleich mehr mit den Nöten der menschlichen Existenz zu kämpfen als sie. Sich nicht auf Rollen und Erwartungen festlegen lassen, nicht als Künstlerin, nicht als Tochter, Schwester, Freundin, generell nicht als Frau – das war ihre ganz besondere Leistung, die sie bis heute zur Ikone moderner Weiblichkeit macht.

Auch ihre Bio ist überaus interessant, wenn auch sehr tragisch:

Katherine Mansfield (1888 – 1923), aufgewachsen in der Kolonialwelt Neuseelands zwischen Maori-Bräuchen und Cellospiel, beginnt schon im Mädchenalter zu schreiben, entflieht, kaum volljährig, ihrer Familie nach London, wird schwanger, erleidet in Bad Wörishofen eine Fehlgeburt, wird zum Star der jungen Literaturszene und stirbt mit nur 34 Jahren in Fontainebleau. Ihr schmales Werk zählt zur modernen Weltliteratur.

Katherine Mansfield: Fliegen, Tanzen, Wirbeln, Beben. Vignetten eines Frauenlebens. Mit einem Essay von Virginia Woolf, 384 Seiten, 22 Euro

Über sl4lifestyle

Journalistin aus Leidenschaft, Tierschützerin mit Hingabe und neugierig auf das Leben. Ich stelle Fragen. Ich suche Antworten. Und ab und zu möchte ich die Welt ein Stückweit besser machen ... Manchmal gelingt es!
Dieser Beitrag wurde unter Literatur, New Zealand abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Klein, aber fein

  1. sunnymoeller schreibt:

    Klingt viel besser, als ein Kochbuch…🙃❤️

  2. sunnymoeller schreibt:

    Zack und ne Weihnachtsgeschenkidee! Danke.🤗

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s