„Wer alles über Andy Warhol wissen will, braucht nur die Oberfläche anzusehen, die meiner Bilder und Filme und von mir, und das bin ich. Da ist nichts dahinter.“
Andy Warhol
Passend zur Ausstellung: Das Buch!
Blake Gopnik: Warhol. Ein Leben als Kunst. Die Biografie, 1200 Seiten, 50 Kapitel, 48 Euro.
Ein Leckerbissen für die deutsche Kunst- und Kulturszene: Die Ausstellung Andy Warhol Now in Köln noch bis 13. Juni 2021. Man darf gespannt sein: Die 100 Werke umfassende Retrospektive des schillernden New Yorker Ausnahmekünstlers slowakischen Ursprungs wird nicht nur in Kunstkreisen vehement gefeiert. Die Veranstalter erwarten zahlreiche Besucher aus aller Welt.
„John Lennon und ich haben uns einmal vor Andy im Schrank versteckt. Hätte ich ihn nur besser gekannt.“
Elton John
Andy Warhol, der radikale und rätselhafte Avantgardist aus dem New York der 1970er und 1980er Jahre, hat sich selbst überlebt. Gestorben am 22. Februar 1987 war er ab Mitte der 1970er Jahre eine Lichtgestalt. Sie leuchtete und warf zugleich auch Schatten.
Die legendären Tagebücher
Zwei Jahre nach seinem Tod zog ich in die Nähe von New York City, begierig darauf, tiefer in die Künstlerszene von Big Apple einzutauchen. Pop Art, The Factory, Siebdruck, die deutsche Sängerin Nico und ihre Band The Velvet Underground, diese Attribute bezogen sich allesamt auf Warhol. An meinen freien Wochenenden fuhr ich regelmäßig in die City, wanderte durch Greenwich Village und Soho – South of Houston Street, oft einfach nur auf der ziellosen Suche nach den Ursprüngen des Pop Art-Genies. Gleich nach Ankunft in USA hatte ich mir die Buch-Neuerscheinung des Jahres „The Andy Warhol Diaries“ gesichert, die hervorragend für meine persönliche Spurensuche geeignet war.
Andy Warhol ist der bekannteste Künstler der Pop Art-Szene. Seine knallbunten Bildserien von Suppendosen, Bananen oder Hollywood-Stars wie Marilyn Monroe sind bis heute stilprägend. Die Gemeinde aus Musen, Celebrities, Drag Queens und Intellektuellen, mit denen er sich in seinem Atelier (The Factory) umgab, ist legendär. Bekannt war er für seine Werke, in denen er souverän die Trennung zwischen Kunst und Leben auflöste und dadurch die Kunstwelt ebenso nachhaltig faszinierte wie revolutionierte.
Introvertiert und homosexuell
Sein Weg zu einem der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts begann steinig. Geboren wurde er 1928 in Pittsburgh als verarmter Sohn slowakischer Einwanderer. Durch eine seltene Pigmentstörung manifestierte sich sein späteres Aussehen, das er mit silbernen oder weißen Perücken zusätzlich zelebrierte. Während seiner Krankheit beschäftigte sich der junge introvertierte Warhol ausführlich mit Comics und Kinofilmen, eine musische Ader, mit der er den Grundstein für seinen späteren Ruhm legte.
Heute befindet sich in seiner Geburtsstadt das ausgezeichnete Andy Warhol Museum. Ein Raum zeigt den von Warhol erfundenen Fotokasten. Hier erlangt jeder Besucher durch sogenannte Screen Tests für 15 Minuten eine ganz eigene Berühmtheit, die – nach Warhols Auffassung – jedem Menschen mindestens einmal im Leben zuteil werden sollte. Hinzu kommt, dass er als erster Künstler überhaupt Bilder mit der Sofortbildkamera schoss, und damit das heutige It-Gerät erst salonfähig gemacht hatte.
Erste Erfolge als Werbezeichner stellten sich bald ein, die gekrönt wurden von seinen bahnbrechenden Werken der Pop-Art in den Siebziger- und Achtzigerjahren. Eindrucksvoll zeigt Warhol, wie er in seinem Werk die Trennung zwischen Kunst und Leben auflöste und dadurch die Kunstwelt ebenso nachhaltig faszinierte wie revolutionierte. Denn bei ihm wird sogar das zur Kunst, was das alltägliche Leben der modernen Konsumgesellschaft prägte.
Einige homosexuelle Beziehungen scheiterten, und Warhol wurde immer einsamer. Schließlich überlebte er Ende der 1960er Jahre ein Attentat durch die Frauenrechtlerin Valerie Solanas. Lebensgefährlich durch Schüsse verletzt lag der Ausnahmekünstler längere Zeit im Krankenhaus. Von da an ließ er es langsamer angehen. Seine Underground-Party-Location The Factory wurde zu einem Bürohaus, und er selbst suchte Abwechslung im legendären Studio 54, die einst angesagteste Tanz-Location in Manhattan. Als er 1987 nach einer Bagatelloperation starb, war er zu einer Ikone der Kunstszene geworden.
Andy Warhol ist ein großartiger Popart Künstler. Danke dir für diesen Beitrag Sabine
Freut mich, dass er dir gefällt!