„Die Suche nach dem Kick, ist das einfach nur Abenteuerlust? Etwas, das einem angeboren ist? Schon als Kind lotete ich gerne meine Grenzen aus – und überschritt sie immer wieder. „
Achim Schlöffel
Extremtauchen ist noch mal was ganz anderes! Respekt, Respekt! Auch ich tauche, habe die Lizenz vor vielen Jahren gemacht. Begonnen habe ich Mitte der 1980er Jahre am Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens. „Open Water I“, steht auf meiner Lizenz. Gleich am Anfang erlebte ich in den Tiefen des Meeres das Allerschönste, nämlich die traumhafte Tauchregion des Barrier Reefs mit bunten Fischen, schillernden Muscheln, wiegenden Palmen und Landschaften, die man sich sonst nur erträumen kann. Ich habe meinen Tauchschein an einer Top Location gemacht. Ob das gut war, weiß ich nicht! Denn alles, was danach kam, relativierte sich. Ich verglich und beurteilte. So schön wie am Barrier Reef war es nie wieder.

Mein letzter Tauchgang in Thailand.
Mitreden kann ich also. Ich kenne sie, die faszinierendsten Tauchregionen unserer Erde. Ich begegnete den magischen Unterwasserwesen auf den Malediven, in Australien, Ägypten, Mexiko, Sri Lanka … Mein letzter Tauchgang war Anfang 2017 im Süden Thailands. Lange war ich nicht mehr in dieser verwunschenen Welt gewesen. Deshalb nahm ich einen Tauchlehrer mit, der meine eventuellen Patzer korrigieren konnte.

So kann es da unten aussehen!
Und dann geschah etwas, das noch heute Unbehagen in mir hervorruft. Wir waren auf ca. 20 Meter unten, die Wasseroberfläche war unruhig. Denn an den vorherigen Tagen hatte es im Golf von Thailand Sturm gegeben. Und das Meer war immer noch sehr rau. Als wir aufstiegen war vom Tauchboot nichts mehr zu sehen, und die Wellen schwappten über uns hinweg. Noch hatten wir Sauerstoff im Gerät. Doch ich wusste auch, dass das nicht für lange war.

Faszinierende Unterwasserwelt.
Meine Tarierweste hatte ich an und aufgeblasen. Der Tauchlehrer setzte eine orange Signalboje, damit man uns besser lokalisieren konnte. Ich bekam zum ersten Mal, seit ich tauchte, Panik, konnte mich aber beruhigen, da ich einen Buddy, nämlich den Tauchlehrer, dabei hatte. Der versuchte, mich zu beschwichtigen. Ich musste mich sehr zusammenreißen. Aber die Situation ging gut aus, denn endlich „fand“ uns das Tauchboot durch die gesetzte Tauchboje. Ansonsten wäre es für die Bootscrew schwierig gewesen, uns Taucher an der Oberfläche zu orten und aufzulesen. Seitdem war ich nicht mehr unter Wasser …

Ich vermisse es …
Doch jetzt zur Neuerscheinung von Extremtaucher Achim Schlöffel. Als erster Mensch hat er allein den Ärmelkanal durchtaucht, in Tausenden von Tauchgängen zahlreiche Grenzsituationen erlebt. In seinem Buch erzählt er vom Sog der Tiefe und dem richtigen Umgang mit der Angst, von aufregenden und gefährlichen, aber auch unvergesslichen Erlebnissen in der faszinierenden Welt unter Wasser. In 50 Geschichten nimmt er mich und Euch mit auf atemberaubende Tauchexpeditionen zu versunkenen Schiffwracks, in unerforschte Unterwasser-Höhlensysteme und eiskalte Bergseen, zu gefährlichen Rettungsaktionen, bei denen er mehrfach sein Leben riskiert, um das anderer zu retten – nicht immer mit Erfolg. Dazu liefert der Tauchprofi eine Menge Tipps für ambitionierte Hobbytaucher, u.a. rund um seine spektakulärsten Wracks, Höhlen und spannenden Tauchplätze. Auch erklärt er die wichtigsten zehn Überlebensregeln. Eine der ersten lautet „zwischen ‚Ich kann nicht mehr‘ und ‚Es geht nicht mehr‘ ist immer noch genug Luft, um weiterzumachen.“
Achim Schlöffel mit Moritz Stranghöner: Der Tod taucht mit. Ein Extremtaucher erzählt von der Faszination und den Gefahren der Tiefe, 208 Seiten, 18,95 Euro
Gibt es einen richtigen Umgang mit der Angst den hätte ich gerne. Doch du solltest wieder tauchen. Auch ich machte als junges Mädchen an der Amalfi Küste eine schlechte Erfahrung beim Hochholen der Reusen mit den Krustentieren. Ich verlor im Wasser einen Augenblick die Orientierung. Ich kann dich verstehen…