Malanka in der Bukowina

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Ich hatte das besondere Glück, in Chernowitz (ukrainisch: Chernivtsi) an den Malanka-Festlichkeiten des „alten Neuen Jahres“ teilnehmen zu können. Diese finden in den rumänisch stämmigen Dörfern an der Westgrenze der Ukraine statt. Hier in dem Bukowina genanntem Gebiet sind die alten Traditionen der Neujahrsfeiertage erhalten geblieben. Seit dem Jahr 2011 wird „Malanka“ in Chernowitz, der Hauptstadt der ukrainischen Bukowina, Mitte Januar mit Paraden durch die Innenstadt begangen. Dieses Jahr waren wegen der Corona-Pandemie weniger Gruppen anwesend. Hunderte von Menschen zelebrierten das Neujahrsfest in Verkleidungen und Kostümen, mit Liedern und Tänzen, wie man sie bei uns von den Karnevalsumzügen kennt. 

Seit 1918 gilt in der Ukraine der Gregorianische Kalender. Er ersetzte den Julianischen Kalender, nach dem Malanka genau wie bei uns Silvester am 31. Dezember gefeiert wurde.

Malania und Wassyl sind zentrale Figuren des Malanka-Festes.

In der ukrainischen Tradition sind die Hauptgestalten des Malanka-Festes Malania und Wassyl, ein Junge und ein Mädchen, dazu noch eine Ziege, ein Jude, ein Arzt und viele anderen. Die Lieder werden von jungen und älteren Männern gesungen. Sie gratulieren männlichen Familienmitgliedern (keinen Frauen) zum Neuen Jahr. Überliefert ist, dass Männer Glück bringen; Mädchen und Frauen dagegen Unglück. Hier ein typisches Neujahrslied, wie es in der Ukraine gesungen wird (übersetzt in Deutsch):

„Ich säe, ich säe, ich säe, ich grüße Sie mit dem neuen Jahr!
Viel Glück und gute Gesundheit im neuen Jahr,
Mögen Eure Felder dieses Jahr besser tragen als letztes,
Roggen, Weizen und andere Körner,
Hanf, der in großen Rollen bis zur Decke aufgestapelt ist.
Sei gesund für das neue Jahr!
Gott schenke uns dies!“

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Über sl4lifestyle

Journalistin aus Leidenschaft, Tierschützerin mit Hingabe und neugierig auf das Leben. Ich stelle Fragen. Ich suche Antworten. Und ab und zu möchte ich die Welt ein Stückweit besser machen ... Manchmal gelingt es!
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6 Antworten zu Malanka in der Bukowina

  1. maryeitsch schreibt:

    Tolle Impressionen aus diesem bunten und traditionellen Tag 🙂 LG

  2. Gabi Glücker schreibt:

    Sehr interessant, liebe Sabine. In diese Region können nur wenige kommen. So bist du auserwählt und reist für uns. Danke, dass du mich teilhaben lässt an bisher unbekannte Zeremonien und Landschaften.

  3. meereskindblog schreibt:

    Liebe Sabine, ich kann mich dem obigen Kommentar nur anschließen. Dies ist wirklich ein interessanter Beitrag, zumal man solche Informationen gar nicht sonst bekommen würde, wenn nicht du da wärst und davon berichten würdest. Diese überlieferten Traditionen sind daher besonders, weil der Erhalt dieser Traditionen zusammenhält. Vielen lieben Dank, Maria

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