Gegen Abend komme ich im Oasenstädtchen Tozeur an. Berühmt ist die alte Saharastadt für ihre Palmenplantagen und für die weltweit besten Datteln, den „Deglet Nour“ („Finger des Lichts“).
Außerdem gibt es hier das weltweit einzige Dattelmuseum, das „Eden Palm“, das ich besuche. Es zeigt Pflanzungen und Ausstellungen über den Ökoraum Oase. Erläutert wird vor allem der besondere Wert von Palmen und Datteln für das Land. Es gibt leckere Produkte zu kaufen, wie Dattelsirup oder unterschiedliche Dattel-Marmeladen.
Mein Fahrer lädt mich später auf einen Junggesellenabschied ein. Es geht lustig und ausgelassen zu. Die Gäste sind jung und alt. Alle Besucher haben sich in Schale geworfen, und eine Frau zeigt mir stolz ihren Henna-Handschmuck.
Mein Domizil hier ist das Hotel Ksar Rouge. Am nächsten Morgen besuche ich die Wirkungsstätte des berühmtesten Poeten Tunesiens. Abu al-Qasim asch-Schabbi war ein tunesischer Dichter; er wird weithin als der Nationaldichter des Landes angesehen. Die beiden letzten Strophen der tunesischen Nationalhymne stammen aus seiner Feder. Ihm zu Ehren wurde ein Mausoleum gebaut, und der Hügel, auf dem er seine Inspiration fand, mit einem Adler geschmückt.
Bevor es nach Westen weitergeht gibt es noch einen türkischen Kaffee im Berber Café mitten in der Medina. Von hier aus habe ich einen tollen Blick von der Dachterrasse aus auf die umliegende Oase und in die Altstadt mit der traditionellen Ziegelarchitektur aus dem 10. Jahrhundert. Und auf dem Markt kaufe ich noch ein Kilo Datteln, die Finger des Lichts.