Judy ist ein wandelndes Lexikon. Sie begleitet uns heute auf dem 3 Kilometer langen Woodcutter Trail mitten hinein in das Herz des Knysna-Waldes. Alternativ ist auch die 9 Kilometer lange Tour möglich. Die ehemalige Biologielehrerin beginnt die Wanderung an der Gedenkstätte der renommierten südafrikanischen Autorin Dalene Mathee an einer der ältesten Outeniqua Yellowwood-Bäume.
Judy ist in Simbabwe aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren in Südafrika. Sie ist mit ihren 75 Jahren absolut fit. „Ich bin Mitglied im Bridge Club, reise viel und arbeite in verschiedenen Naturschutzorganisationen mit. Und dann gibt es noch meine geliebte Kimberley, eine Stafford-Hündin. Das alles hält mich jung“, zwinkert sie.

Judy in ihrem geliebten Knysna-Wald.
Dann erzählt sie von der Geschichte des Waldes, erklärt die verschiedenen Baum-, Pflanzen- und Kleintierarten. Eng mit der Geschichte Knysnas verbunden sind die früheren Holzfäller, die unter schwersten Bedingungen hier im Urwald lebten, um die Baumriesen mit Äxten und Sägen zu fällen und mit Hilfe von Ochsen aus dem tiefen Wald nach Knysna zu den Holzhändlern und den Sägemühlen zu transportieren.
Die Holzfäller (Woodcutter) arbeiteten sehr hart für wenig Lohn und wurden durch die Händler stark ausgebeutet. Die ersten Knysna-Woodcutter wurden von der Dutch East India Company bereits im Jahr 1776 eingestellt und die Hochkonjunktur der Holzfällerindustrie hier war im 18. und 19. Jahrhundert.
Das Ende ihrer Geschichte kam 1939, als das Parlament eine Proklamation erließ und das Management, die Holzwirtschaft und den Schutz des Waldes übernahm. Den Holzfällern wurde eine jährliche Rente gewährt und gleichzeitig das Arbeiten in den Wäldern verboten. Von dem einst 250.000 Hektar üppigen Urwald waren nun nur mehr 65.000 Hektar übrig. Bis heute ist Knysna immer noch eng mit der Holzindustrie verbunden. Auch heute noch darf kontrolliert Holz aus den einheimischen Wäldern geerntet werden.
Judy bietet auch nächtliche Wanderungen am Sedgefield Beach für alle an, die sich für den Mikrokosmos des Strandes interessieren!
Fotos: Enric Boixadós