Riesige Wunden klaffen wie Krater in der zerstörten Stadt. Meterhohe Malereien, bizarre Objekte, bunte Fratzen und sanfte Märchenbilder legen sich wie riesige Verbände um die Betonwüsten. Und ich bin mittendrin. Es ist ein schöner Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Ich versuche, so viele Eindrücke wie möglich mit meiner Kamera festzuhalten. Das erste Erdbeben wütete in Christchurch 2010, das zweite überrumpelte die Stadt und seine Bewohner in schockartigen Wellen 2011 und das dritte folgte im November 2016, zerstörte einen Teil der Küstenstraße und streckte seine Fühler aus bis nach Wellington und Rotorua auf der Nordinsel.
Es ist Wahnsinn, wie Christchurch von den Erdbeben gekennzeichnet ist. Ich war 2011 in Neuseeland und habe in Dunedin gelebt. Es war das Jahr mit dem „großen“ Erdbeben, sodass man es bis nach Dunedin gespürt hatte. Ich war an jenem Tag in der Uni, als im IT room die Monitore zu wackeln anfingen. Im Klassenzimmer merkte man, wie Stühle und Tische wackelten. Einen Monat später war ich auf einem Road Trip durch die Südinsel. Man konnte gar nicht nach Christchurch rein, da die Stadt komplett abgesperrt war. Wir waren daher nur in Akaroa. Dort hatten wir ebenfalls ein leichtes Erdbeben. Im Hostel fingen nämlich plötzlich an, Geschirr und Gläser in den Schränken zu klappern. Es ist echt interessant, dass Christchurch wieder zugänglich ist, aber Narben von den Erdbeben trägt…
Sylvia, es ist wirklich schön. Da entsteht eine richtige Kunststadt, die Menschen sind so liebenswürdig und voller Hoffnung! Toll, dass Du die Chance hattest, dort zu studieren. Ich hatte sie vor vielen Jahren in den USA, die beste Zeit in meinem Leben!
Wie erschütternd! Wie viel Existenzen sind betroffen! Ich denke selbst noch oft an Erdbeben, die ich erlebt habe (drei). Das heftigste in Taiwan, eines in Burma, und eines in Italien. Nach dem Erlebten bleibt noch lange eine große Unsicherheit. Ein Glück, dass die Menschen in Christchurch wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Liebe Gabi, ich habe mit Leuten, einem Pfarrer und einer deutschen Auswanderin gesprochen, die von so viel Zusammenhalt während dieser Zeit berichtet haben, und dass es eine Nächstenliebe gab, die unglaublich war …