Es war dieses Bild eines grinsenden Affens, das mich in der Saatchi Gallery in London anblickte. Es sollte ein Selfie sein. Das glaubte ich allerdings nicht, sondern betrachtete es einfach als lustiges Foto. Ich machte mir darüber keine Gedanken mehr. Bis ich nun zufällig einen Artikel über genau dieses Foto las. Es ist tatsächlich ein Selfie. Der Affe Naruto soll sich selbst fotografiert haben. In der Tat, es zählt zu den berühmtesten Tierfotos der Welt. Der Fotograf David Slater hat jedoch keine Freude damit, denn es gibt Streit um die Urheberschaft.
2011 löste ein indonesischer Schopfmakake den Auslöser einer Kamera aus und knipste sich selbst. Er benutzte die Kamera des Tierfotografen Slater. Geld bekam dieser nie für das Foto. Zahlreiche Websites veröffentlichten das Bild des Affen, ohne bei ihm nachzufragen.
Slater war überzeugt, dass die Urheberschaft bei ihm liegt. Seine Klage scheiterte, der Richter entschied, dass weder er noch das Tier Rechte an diesem Foto besäßen. Somit war das Foto öffentliches Gut und durfte nun offiziell von jedem veröffentlicht und benutzt werden. Für den Fotografen war dieses Urteil verheerend. 2015 verklagte die Tierschutzorganisation PETA ihn im Namen des Affen. Sie forderte, dass eingehende Gelder in Umwelt- und Artenschutz investiert werden. Der Gerichtsstreit zieht sich bis heute hin. Enttäuscht arbeitet Slater heute als Tennislehrer.
Finde ich unfair.