„Die Schönheit des Kletterns ist der Wert, der alles bestimmt.“
David Lama
Vor über einem Jahr las ich in den Medien von seinem Tod. Ein junger Bergsteiger, ein Ausnahmetalent, ein Genie. Kaum einer konnte die Steilwände so perfekt hinauf klettern wie er. Doch er musste seinen Preis zahlen. Manchmal geht so ein Leben gut, oft aber auch nicht. Er wusste von seinem Risiko. Und er hat es in Kauf genommen. Manche riskieren alles, manche nichts. Kommt auf jeden selbst an. Vorurteilsfrei.
Alpen, Himalaya, Patagonien. Felswände, die noch keiner durchstiegen hat. Es sind nicht nur seine Erfolge und Erstbegehungen, die ihn unvergesslich machen. David Lama hat das Klettern und den Alpinismus der vergangenen zwei Jahrzehnte geprägt wie kaum ein anderer. Letztes Jahr verunglückte er tödlich.
Am 16. April 2019 starben David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley bei einem Lawinenabgang nach der Besteigung des Howse Peak im Banff-Nationalpark, Kanada. David Lama, 1990 als Sohn einer Österreicherin und eines nepalesischen Bergführers in Innsbruck geboren, war der geborene Alpinist. Die Entwicklung des Klettersports ist eng mit seinem Namen verbunden. Zum Jahrestag des Unglücks in den kanadischen Rocky Mountains erschien am 14. April 2020 ein Band, der seine beiden Bücher und die besten Texte des Ausnahmesportlers vereint. Aus ihnen sprechen seine Unbeirrbarkeit, sein Mut, seine Umsicht und vor allem seine unbeschreibliche Lebensfreude. Seine Texte zeigen David Lama, wie er dachte, wie er handelte – wie er war.
David Lama: Sein Leben für die Berge. Von ihm selbst erzählt. Die Bücher HIGH und FREE sowie ausgewählte Texte, 460 Seiten, 26 Euro.