
„Das Bild der Pariserin braucht ein Update, denn die Zeiten von Edith Piaf und Brigitte Bardot sind längst vorbei. Paris ist heute eine der multikulturellsten Städte der Welt.“
Rokhaya Diallo, Filmemacherin
(vorgestellt im Buch auf Seite 47)
Es ist ein schönes Buch, ein Blickfang sogar in jeder Hinsicht: Das neue Paris – Die Stadt der Frauen. Schlägt man es auf, fällt der Blick zuerst auf großformatige Bilder. Und dann auf das Inhaltsverzeichnis Es geht um Frauen und vor allem um Frauenpower. Ausschließlich!
Ich beginne heute mit einer Frage! Wie stellt Ihr Euch denn die typische Pariserin vor? Schlank, elegant, charmant mit einem gewissen Hang zur Arroganz oder Unterkühltheit und on top noch ein wenig kapriziös? So habe ich sie mir einmal ausgedacht. Denn wer gut in Paris leben will, sollte Geld haben und ein interessantes Netzwerk. So wie Filmdiva Catherine Deneuve, Inès de la Fressange und Carine Roitfeld. Und, und, und … Sie alle haben es in der französischen Hauptstadt zu etwas gebracht und stehen gesellschaftlich ganz oben. Doch was ist mit den zahllosen anderen Frauen jenseits des Rampenlichts?
Genau denen hat sich die Autorin und Bloggerin gewidmet und 50 unterschiedliche Porträts geschrieben. Unterteilt hat sie diese Annäherungen in Aktivistinnen, Innovatorinnen, Visionärinnen, Genussbereiterinnen und Geschichtenerzählerinnen.
„Ich wollte, dass dieses Buch auch Frauen eine Stimme gibt, die vielleicht nicht daran gewöhnt sind, ihre Geschichten öffentlich zu erzählen, Frauen, deren Geschichten ein für allemal weit über die französischen Grenzen hinausgehen müssen, Frauen, die die alten Standards und Normen stören und die Gesellschaft für die Zukunft gestalten, und Frauen, von denen ich überzeugt war, dass sie die Leserinnen ebenso inspirieren würden wie mich. Das Timing dieser Geschichten ist seltsamerweise perfekt. Sicherlich werden Frauenrechte, Rassen- und soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung der Geschlechter nicht plötzlich über Nacht zu Themen der Vergangenheit werden, nur weil wir offen und heftig darüber sprechen. Es bleibt noch viel zu tun, aber ich hoffe, dass dieser Moment, ungestört vom „normalen“ Business-as-usual, der Beginn wichtiger Veränderung sein wird und dass mein Buch ein hilfreicher Teil dieses Gesprächs und ein Weg zu einem besseren Verständnis sein kann.“
Lindsey Tramuta
Auch auf den Mythos der Pariserin geht sie ein. Sie zeigt auf 320 Seiten die Stadt jenseits touristischer Klischees. Und jede der interviewten Frauen gibt ihre ganz speziellen Tipps weiter: Besondere Geschäfte, schöne Parks oder Plätze der Ruhe, Lieblingsbistros und Cocktailbars.
In Verbindung mit den einzelnen Porträts findet Ihr ein neues und weniger bekanntes Paris, das sich lohnt, entdeckt zu werden. Die gebürtige Amerikanerin und Wahlpariserin sagt über ihr Werk, dass es gleichzeitig eine Liebeserklärung an die schönsten unentdeckten Orte dieser lebendigen Metropole sei. Die geschmackvoll ausgewählten Fotos und Illustrationen sind von Joann Pai, einer kanadischen Food- und Reisefotografin.
Zum Trailer. Hier!
Lindsey Tramuta: La Parisienne, 320 Seiten, 28 Euro.