Ich nutze einen längeren Aufenthalt in Tunesien, um das Land ein wenig zu erkunden. Vor allem faszinieren mich die archäologischen Stätten, von denen die nordafrikanische Nation einige zu bieten hat. Rund 16 Kilometer von Tunis Stadtmitte entfernt liegt die historische Ausgrabungsstätte Karthago. Sicher habt Ihr das Wort schon mal gehört? Bestimmt nicht nur für mich hat es einen geheimnisvollen und mystischen Touch. Mit dem Taxi oder auch mit der TGM-Bahn ist es leicht zu erreichen. Die Bahn kostet nur wenige Cent und auch Taxifahren ist für unsere Verhältnisse vor Ort nicht teuer. Geöffnet sind die Ausgrabungen täglich von 8 bis 19 Uhr. Es gibt ein günstiges Sammelticket (ca. 4 Euro), mit dem man gleich mehrere Plätze besuchen kann.
Karthago wurde 814 vor Christus von den Phöniziern gegründet. Der Ort war Hauptstadt des punischen Reiches und beherrschte die Handelsrouten zwischen Sizilien und der Straße von Gibraltar, bis sie von den Römern im Jahr 146 vor Christus zerstört wurde. Die Stadt wurde unter Cäsar und Augustus wiederaufgebaut und glänzte als Königin der römischen Kolonien in Nordafrika. Nach Roms Niedergang, der Plünderung durch Vandalen und Byzantiner und der Eroberung durch die Araber dienten ihre Tempel als Steinbruch für die Moscheen und Paläste von Tunis.
Für den Abstecher in die Antike braucht Ihr etwa drei bis vier Stunden. Die Stätten sind auch als Fotomotive bestens geeignet.
Reiseführer-Empfehlung: Tunesien von Marco Polo, 14,95 Euro
Thermes d’Antonin (die größten und luxuriösesten Badetempel der Römer)
Villes Romaines (Überreste römischer Luxusvillen)
Amphitheater
Die Römer waren schon immer Genießer und Schöngeister und bauten ihre Tempelanlagen an besondere Orte. Auch ich empfinde jedesmal wenn ich solche Ausgrabungen besuche eine gewisse Art von einem Geheimnis auf der Spur zu sein. Faszinierend ist, wie diese römische Städte damals schon sehr gut entwickelt waren und mit Liebe verziert wurden. Danke dir liebe Sabine für diesen Beitrag.