„Es ist seltsam, wie zunehmend schwer es fällt, das Leben zu ändern, je älter man wird. Wie wichtig und entscheidend die Gewohnheit ist, welch riesige Rolle sie spielt, ohne dass man es merkt. Sie ist so viel entscheidender als die Liebe. Die Gewohnheit zu durchbrechen ist so unendlich schwer, wenn man nicht dazu gezwungen wird. Meistens, geben wir es zu, ist es vielleicht sogar leichter, eine Liebe ziehen zu lassen, als eine Gewohnheit zu durchbrechen. Die Gewohnheit hilft einem, sie gibt einem Halt, und gleichzeitig macht sie einen auch einsam und mürbe, und ich konnte mich nicht entscheiden, ob man in diesem Zustand weniger allein war – oder erst recht allein.“
Auszug aus dem Buch
„Boy meets Girl“ – so kann vieles beginnen. Lange Zeit dachte Nora, sie hätte alles im Leben. Bis sie plötzlich merkt, dass sie nicht mehr glücklich ist – und es schon lange nicht mehr war. Doch kann man mitten im Leben nochmal neu beginnen? Manchmal braucht es nur eine zufällige Begegnung, ein heruntergefallenes Joghurtglas im Supermarkt …
Als sie Gregory trifft, spürt sie, dass das Leben noch etwas anderes bereithält – und doch fehlt ihr etwas, das sie nicht greifen kann. Dann begegnet sie Yann wieder, einen Freund aus alten Tagen, den sie fast verloren glaubte. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf …
Ich hatte das Buch während meines Marokko-Urlaubes gelesen, da ich schon von Julia Holbes erstem Buch Unsere glücklichen Tage sehr angetan war. Mir hat es Spaß gemacht, in diese „Vierecksgeschichte“ mit all diesen unterschiedlichen Charakteren einzutauchen. Ein Buch, das leicht macht, aber auch zum Nachdenken und Mitfühlen inspiriert.
Julia Holbe: Boy meets Girl, 285 Seiten, 20 Euro.
Unsere Lebenserfahrung macht es uns nicht leicht etwas oder alles in unserem Leben zu ändern. Wir wissen, dass vieles wieder zur Gewohnheit werden kann und behalten lieber das Gewohnte.